
LE PETIT PAUVRE D'ASSISE (FRANZISKUS AUS ASSISI)
In Italien wird der Heilige Franziskus von Assisi noch heute gerne ›Poverello‹, also der ›kleine Arme‹, genannt. Sein abenteuerliches Leben, sein konsequenter Einsatz für die Armen, sein Eintreten für den Frieden, für ein respektvolles Verhältnis zwischen Mensch und Natur inspirierte zahlreiche Künstlerinnen und Künstler durch die Jahrhunderte. Auch Opernbühne und Konzertsaal haben die schillernde Persönlichkeit beleuchtet, besonders prominent Olivier Messiaen mit seinem »Saint François d'Assise«. Doch schon Messiaens Lehrer Charles Tournemire schrieb eine Oper über den Heiligen Franziskus: »Le petit pauvre d’Assise« (1937-39).
Nach dem Sensationserfolg der international beachteten posthumen Uraufführung von »La Légende de Tristan« kommt in der Spielzeit 2024/2025 die letzte Tournemire-Oper zur Welturaufführung. Gerade einen Monat vor seinem plötzlichen Tod vollendete der Komponist die Partitur. Erklungen ist »Le petit pauvre d'Assise« jedoch nie. Wie schon bei »La Légende de Tristan« hat Intendant Kay Metzger eine Edition der Oper in Auftrag gegeben, die zudem von der Baden-Württemberg Stiftung finanziell unterstützt wird. Ulm schreibt wieder Operngeschichte – seien Sie dabei!
Matinée
Sonntag, 27. April 2025, 11.00 Uhr, Foyer
Posthume Uraufführung
Donnerstag, 8. Mai 2025, 19.30 Uhr, Großes Haus
Vis-à-Vis
Sonntag, 15. Juni 2025, 18.45 Uhr, Katholische Kirche St. Michael zu den Wengen
Filmbühne: »Franz von Assisi und seine Brüder«
Montag, 28. April 2025, 19.30 Uhr, Kino »Mephisto« Ulm, Rosengasse 15
Altersfreigabe [14+]
Dauer ca. 3 Stunden, inklusive einer Pause
Begleitende Veranstaltungen
Maria 1.6 – Klara von Assisi und Agnes von Prag
Freitag, 28. März 2025, 19.00 Uhr, Bischof-Sproll-Haus Ulm, Olgastr. 137, Eintritt frei
Musikalisches Preview zur Franziskus-Oper: Orgelkonzert
Freitag, 2. Mai 2025, 20.00 Uhr, Kirche St. Georg Ulm, Beethovenstraße 1, Eintritt frei – Spenden erbeten
Der zweite Christus: Franz von Assisi und seine Bewegung – ein Podiumsgespräch
Samstag, 3. Mai 2025, 19.00 Uhr, Haus der Begegnung Ulm, Grüner Hof 7, Eintritt frei
»Weniger ist nicht mehr, sondern sexy. Zur Erotik der franziskanischen Armut«
Ein Vortrag über Franziskus und seine Geliebte
Sonntag, 4. Mai 2025, 11.00 Uhr, Foyer
»Poesie und Mystik: Zur Weltanschauunsmusik von Charles Tournemire
Öffentliches Symposium zum Werk von Charles Tournemire
Mittwoch, 7. Mai 2025, 18.00 Uhr, Foyer
»Bruder Sonne« - der Sonnengesang des Franz von Assisi
Die Franziskusfenster von Wilhelm Geyer in Ulm
Mittwoch, 4. Juni 2025, 17.00 Uhr & Freitag, 6. Juni 2025, 15.00 Uhr
Katholische Fachschule für Sozialpädagogik Ulm, Karl-Schefold-Str. 22, Eintritt frei – Spenden erbeten
Alle Veranstaltungen im Überblick und als Flyer zum Download
Weitere Mitwirkende
Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm
Opernchor des Theaters Ulm
Statisterie des Theaters Ulm
Samuel Levine (François d'Assise am 08.05., 11.06., 26.06., 11.07., 16.07.)David Pichlmaier (François d'Assise am 17.5., 24.5., 01.06., 06.06., 13.06.2025)Maryna Zubko (Claire d'Assise) Dae-Hee Shin (Favarone, Vater von Claire) Cornelius Burger (Bernadone, Vater von François) Milcho Borovinov (Guidoy, Bischof von Assisi) Markus Francke (Bernard de Quintavalle) Martin Gäbler (Égide) Joshua Spink (Léon) Young-Jun Ha Jean-Baptiste Mouret (Elie Bombarone / Gentile de Campilio) I-Chiao Shih (Die Bettlerin) Michael Burow-Geier (Ein Bettler / Der Arzt) Laura Curry (Cecilia / Eufrosine) Sungeun Park (Angeluccia / Thalie) JungYoun Kim (Stella / Aglaé) Kiki Sirlantzi (Euterpe) Yuka Fukuda (Clio / Calliope) Yeani Park (Melpomène / Thalie) Lisa Eisenreich (Erato) Eleonora Halbert (Uranie / Terpsichore) Alyce Daubenspeck (Polymnie)
Pressestimmen
»Beeindruckend, wie der Ulmer Generalmusikdirektor Felix Bender mit seinen ausgezeichneten Philharmonikern die Partitur ausbreitete. Ein Uraufführungsdirigent, um jede Nuance sich kümmernd und trotzdem mit vielen Wirkungstreffern beim Publikum erfolgreich. Dazu ein starkes Ensembles mit zahlreichen Partien, angeführt von Samuel Levine in der Titelpartie, einem emotional-saftigen Tenor. Oder auch mit Maryna Zubko, der dramatischen Sopranistin, als Claire. Enorm, was das Ulmer Haus aufbietet und leistet.«
Jürgen Kanold // Südwest Presse»Kay Metzger nimmt den radikalen Lebensentwurf des Franziskus ernst. Ambivalenzen machen die Inszenierung besonders stark. Der Tenor Samuel Levine singt den Heiligen Franziskus überwältigend schön mit ekstatischer Innigkeit.«
Jan Brachmann // Frankfurter Allgemeine Zeitung»Samuel Levine als Franziskus macht seine Sache großartig. Er verkörpert die Figur des Franziskus in all ihren Facetten ausgesprochen vielschichtig, darstellerisch wie auch stimmlich. Ein Ereignis und zweifellos der stärkste Sänger an diesem Abend! Aber auch Maryna Zubko als seine Gefährtin Klara macht mit ihrem dramatisch-wuchtigen Sopran eine außergewöhnlich gute Figur. Ferner tragen unter anderem Milcho Borovinov als Guidoy, Cornelius Burger als Bernadone, Dae-Hee Shin als Favarone und Markus Francke als Bernard zum Gelingen dieser alles in allem wahrlich sensationellen Aufführung bei.««
Guido Krawinkel // Deutsche Bühne»Das Philharmonische Orchester spielt das alles unter der Leitung von Felix Bender mit großer Klangsinnlichkeit und Genauigkeit, stets die Delikatesse von Tournemires partiell kammermusikalisch bis solistisch zugespitzter Stimmführung auskostend.«
Bernd Künzig // Südwestrundfunk»Ein Ereignis ist Samuel Levine als François. Er singt die Titelpartie nicht nur ungemein schön, sondern mit lyrischer Ausdrucksmacht. Insgesamt ist das große Ensemble des Hauses stimmlich berückend, um nur so exzellente Mitglieder wie Dae-Hee Shin als Claires Vater oder Markus Francke als François‘ Gefährten Bernard oder I-Chiao Shih als François' umkehrende Bettlerin zu nennen.«
Bernd Künzig // Südwestrundfunk»Besonders in seiner Orchesterbehandlung vermittelt Charles Tournemire zwischen der Spätromantik von César Franck, der Farbpalette von Ravel und Debussy und der Klangwucht Messiaens, was Felix Bender mit dem Philharmonischen Orchester und dem Ensemble der Sängerinnen und Sänger auf beeindruckende Weise umsetzt. Wieder gelingt dem Theater Ulm mit dieser posthumen Uraufführung eines vor 86 Jahren abgeschlossenen Werks eine umjubelte Ausgrabung.«
Katharina von Glasenapp // Schwäbische Zeitung»Franziskus' Sterben an den Stigmata ist optisch nicht leicht zu ertragen – musikalisch aber herausragend. Überzeugend agieren neben Samuel Levine, Maryna Zubko und den Ulmer Philharmonikern besonders Dae-Hee Shin und Cornelius Burger als Väter von Clara und Franziskus.«
Dagmar Hub // Augsburger Allgemeine»Dieses Werk mit all dem damit verbundenen Aufwand aus den Tiefen der Nationalbibliothek in Paris ans Licht der Öffentlichkeit geholt zu haben, ist ein großes Verdienst.«
Marion Schrade // Reutlinger General-AnzeigerTermine
18.45 / Vis-à-Vis