LA LÉGENDE DE TRISTAN
Oper in drei Akten von Albert Pauphilet
Musik von Charles Tournemire
in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Der Ritter Tristan ist ein unerschrockener Kämpfer, den standhafte Gegner ebensowenig einschüchtern wie furchterregende Drachen. Schwach wird er erst, als er sich eingestehen muss, dass er Isolde liebt — ausgerechnet jene Frau, die er für seinen König erobert hat.
Die uralte Sage von Tristan und Isolde inspirierte jahrhundertelang die Künste — und im Genre Oper neben Richard Wagner auch den 1870 in Bordeaux geborenen Charles Tournemire. Dessen Name, obwohl selten auf Theaterprogrammen zu finden, ist jedem ein Begriff, der Orgel spielt: Von Miniaturen bis zu virtuosen Werken orchestraler Gewalt hat der Komponist ein reichhaltiges Repertoire hinterlassen. Seine außergewöhnliche Geisteshaltung zwischen Musiker und Mystiker hallt auch in Tournemires heute beinahe vergessenem Opernschaffen nach. Obwohl die Pariser Oper 1924 sein Werk »Les Dieux sont morts« erfolgreich uraufführte, kam es nie zu einer Inszenierung der 1926 fertiggestellten Tristan-Oper, die Tournemire mit dem Literaten und späteren Widerstandskämpfer Albert Pauphilet verfasst hat. Auf Basis der handschriftlichen Quellen, editiert von Michael Weiger, erweckt das Theater Ulm erstmals Tournemires Opus magnum zum Leben.
Eine halbe Stunde vor jeder Vorstellung gibt es eine Live- oder Videoeinführung im Oberen Foyer.
Welturaufführung Donnerstag, 15. Dezember 2022, 19.30 Uhr, Großes Haus
Matinée Sonntag, 4. Dezember 2022, 11.00 Uhr, Foyer
Workshop Teil 1 Samstag, 3. Dezember 2022, 17.00 Uhr (Treffpunkt Bühnenpforte) – MUSS LEIDER ENTFALLEN
Workshop Teil 2 Samstag, 10. Dezember 2022, 9.45 Uhr (Treffpunkt Bühnenpforte)
Vis-à-Vis Sonntag, 22. Januar 2023, 18.45 Uhr, Katholische Kirche St. Michael zu den Wengen Ulm, Wengengasse 8
Altersempfehlung 14+
Dauer ca. 2 Stunden 45 Minuen, eine Pause
Mit freundlicher Unterstützung der »Freunde und Förderer des Ulmer Theaters e.V.«
An De Ridder (Iseut) Markus Francke (Tristan) Dae-Hee Shin (Le roi Marc) I-Chiao Shih (Brangien) Joshua Spink (Le nain Frocin)
Zusätzliche Rollen
Statisterie des Theaters Ulm
Opern- und Extrachor des Theaters Ulm
Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm
Pressestimmen
»In der Regie von Intendant Kay Metzger hat am Donnerstagabend die Oper ›La Légende de Tristan‹ am Theater Ulm Premiere gefeiert. Mehr noch: Es war eine Uraufführung, denn der französische Komponist Charles Tournemire hatte das Werk schon 1926 vollendet. So ist Metzger ein veritabler Ausgrabungscoup gelungen, überregional beachtet. Generalmusikdirektor Felix Bender und die Philharmoniker malen faszinierend farbenreiche, schroffe, expressive Klangbilder. Eine musikalische Entdeckung.«
Jürgen Kanold // Südwestpresse»Die in Ulm erstmals nach fast hundert Jahren zum Klingen gebrachte Musik von Charles Tournemire ist eine grandiose Offenbarung. In den die acht Bilder der Oper verbindenden Zwischenspielen tönt das Orchester machtvoll erzählend in einem letzten Nachhall des Wagnerismus in Frankreich.«
Bernd Künzig // SWR 2»Der Tenor Markus Francke ist als Titelheld auf der Szene dauerpräsent und hat viel in der Höhe und oft lange ohne Amplitude auf nur einer Note zu tun. Der Iseut der Sopranistin An De Ridder ergeht es ähnlich. Das ist für die Solisten mindestens anstrengend, klingt speziell, aber interessant. «
Manfred F. Kubiak // Heidenheimer Zeitung»Das Publikum hat es sehr enthusiastisch aufgenommen mit stehenden Ovationen und das ist eine absolute Empfehlung für alle, die nicht nur französische Musik lieben und Raritäten, sondern auch für die, die einen gewissen Bezug zu Wagner und Tristan haben. «
Jörn Florian Fuchs // Deutschlandradio Kultur»An De Ridder als Iseut und Markus Francke als Tristan singen zart und verinnerlicht, mit einer Traurigkeit, die alles Brüllen hinter sich hat. Ebenso klangstark wie schön fallen Dae-Hee Shin als Marc und I-Chiao Shih als Brangien auf. Joshua Spink gibt den Zwerg in einem minutiös ausnotierten Sprechgesang. Felix Bender arbeitet als Dirigent die Feingliedrigkeit von Tournemires Orchestersatz – die weite Auffächerung von Doppelrohrblatt-Instrumenten von der Oboe bis zum Kontrafagott, geteilte Streicher mit Solohorn, Wellenbewegungen von Harfe und Celesta – so liebevoll heraus, dass man in diese Intimität völlig gebannt hineingezogen wird.«
Jan Brachmann // FAZ