Die Zauberflöte
Dieses Stück wurde in der Spielzeit 2020/21 gespielt.

DIE ZAUBERFLÖTE

Große Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
Dichtung von Emanuel Schikaneder
Konzertante Aufführung

Die Königin der Nacht entsendet Prinz Tamino, um ihre Tochter Pamina aus den Fängen des mächtigen Sarastro zu befreien. Doch nicht alles ist so klar in Gut und Böse getrennt, wie es zu Beginn scheint. Begleitet wird der Prinz vom Vogelfänger Papageno, der seine ganz eigene Sicht auf den Lauf der Dinge pflegt. Aus dem Abenteuer wird immer mehr eine Suche nach dem eigenen Selbst. Und sie fordert unnachgiebig ein, genau hinzusehen, um Verborgenes an die Oberfläche zu holen.

Wolfgang Amadeus Mozarts und Emanuel Schikaneders »Zauberflöte« fasziniert seit ihrer Uraufführung 1791 das Publikum in aller Welt. Sie ist im besten Sinne eine Oper für die ganze Familie. Wo Kinderaugen und -ohren die märchenhaft fantastischen Elemente des Wiener Zaubertheaters und die unverstellte Komik eines Papageno unmittelbar begreifen, gibt diese Große Oper auch den Erwachsenen ihre Rätsel auf — umhüllt und durchdrungen von Mozarts magischen Klängen, die immer wieder nicht von dieser Welt scheinen.

Matinée Sonntag, 13. September 2020, 11 Uhr, Großes Haus

Premiere Donnerstag, 17. September 2020, 19.30 Uhr, Großes Haus

Dauer circa 2 Stunden 25 Minuten, eine Pause (keine Nacheinlässe möglich!)

INFORMATIONEN ZU DEN CORONABEDINGTEN VERHALTENSREGELN AM THEATER ULM FINDEN SIE HIER.

Galerie
Trailer
Musikalische Leitung Timo Handschuh
Musikalische Leitung Levente Török (28.10.2020, 10.11.2020, 12.11.2020)
Einrichtung Kay Metzger
Choreinstudierung Hendrik Haas
Dramaturgie Benjamin Künzel
Regieassistenz & Abendspielleitung Alma Gentile
Mit
Christoph Stephinger (Sarastro) Markus Francke (Tamino) Maryna Zubko (Königin der Nacht) Maria Rosendorfsky (Pamina) Martin Gäbler (Papageno) Philippe Spiegel (Papageno am 17.09.2020, 20.09.2020)Helen Willis (Papagena) Dae-Hee Shin (Der Sprecher) Joshua Spink (Monostatos) JungYoun Kim (1. Dame / 1. Knabe) I-Chiao Shih (2. Dame / 2. Knabe) Christianne Bélanger (3. Dame / 3. Knabe am 17.09.2020, 20.09.2020, 27.09.2020, 03.10.2020, 10.10.2020, 18.10.1010, 23.10.2020, 28.10.2020)Maria Wester (3. Dame / 3. Knabe)

Zusätzliche Rollen

Opernchor des Theaters Ulm
Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm

Höreinführung

Pressestimmen

»Die coronabedingte Kargheit tut der Mozartoper in Ulm keinen Abbruch, die optisch sparsame Inszenierung sprüht vor witzigen Einfällen. Sängerinnen und Sänger überbrücken den Abstand mit Handys und der Prinz himmelt seine Geliebte eben auf dem Handyfoto an. Anspielungen auf Mundschutz und Coronaregeln sind fein dosiert. [...] Es ist ein Hochgenuss, das Orchester, den Chor und die Solisten in Hochform zu erleben. [...] Auch wenn Plexiglasscheiben auf der Bühne nicht eben stimmungsvoll sind und das Große Haus wegen Corona ja nur lückenhaft besetzt ist, springt der Funke total über. Die die rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauer sind von dieser Ulmer Zauberflöte – auch konzertant – völlig zurecht völlig beglückt.«

Anita Schlesak // SWR

»Generalmusikdirektor Timo Handschuh spannt mit seinem Dirigat große melodische Bögen, mit Weitblick über viele Takte, ohne Frische oder Tempo zu verlieren. Und auf der Bühne kommen sich dann Sänger und Orchester nahe – zumindest in der Musik. Die Besetzung überzeugt: Maryna Zubko besteht als Königin der Nacht auch in höchsten, akrobatischen Tönen. Stoisch schreitet dagegen ihr Widersacher Sarastro (Christoph Stephinger) über die Bühne und gründelt mit Wonne in den Bass-Tiefen seiner Rolle. Während sich diese beiden spinnefeind sind, empfinden andere nicht als Liebe: Markus Francke spielt Tamino mit Eleganz, mit fein gezuckertem Schmelz in der Stimme. In die Rolle seiner Pamina schlüpft Maria Rosendorfsky. Mit Francke spielte sie schon in der Csárdásfürstin ein Paar und dieses Duo bewährt sich: Rosendorfskys Stimme – oft zart und schlank, aber immer souverän – erreicht den Gipfel ihrer Ausdruckskraft im triefend traurigen »Ach, ich fühl’s.« Auch köstlich: Wie die drei Damen der Königin mit ihren altbackenen Hütchen stolzieren und stolpern. Sie beweisen Slapstick-Talent und harmonieren im Trio. Dass die vogelwilde Papagena (Helen Willis) dann die Einzige ist, die einen farbenfrohen, knalligen Auftritt hinlegt, verpasst dem Abend noch die richtige Dosis von Tutu-Charme und Federkleid. Die Überraschung des Abends gelingt aber Philippe Spiegel: Er ist spontan für den indisponierten Martin Gäbler als Papageno eingesprungen. Mittags startete er von Koblenz nach Ulm – abends brilliert er als der perfekte komische Vogel, als Schauspieler und Bariton.«

Veronika Lintner // NUZ und Schwäbische Zeitung

»Doch mit dem Etikett »konzertante Aufführung« untertreibt das Theater gewaltig. Es ist ein ausgelassenes Treiben, wahres Opernschauspiel – auch mit Requisiten und Kostüm-Accessoires. Kein Drachen, keine heilige Halle, aber bei Bedarf ein Sternenhimmel – und für die Feuer- und Wasserprobe genügen ein Handfeuerlöscher und eine Taucherbrille. Papagenos altjunge Papagena (Helen Willis) taucht verkleidet aus dem Boden auf – wie auch der teuflische Monostatos (ein gelungenes Debüt des neuen Ensemblemitglieds Joshua Spink). Die drei Damen im Hosenanzug (Joungyoun Kim, I Chiao Shih und Christianne Bélanger) binden sich bei Bedarf eine Fliege um – und sind auch drei holde Knaben. […] Markus Francke und Maria Rosendorfsky geben das Liebespaar mit reifer, wissender Ausdruckskunst. Mozarts Musik beglückt. Das Ulmer Ensemble tut das auch. Maryna Zubko giftet die Rache-Koloraturen der Königin der Nacht virtuos, der bärig-stoische Christoph Stephinger hat als Sarastro nun wirklich mal einen sonoren, fundierten Bass. Timo Handschuh wählte dazu in der Premiere eher gediegene Tempi, forcierte nun wirklich keine Rasanz, träumte eher schwelgend, aber aufmerksam dahin mit den Philharmonikern, die sich nach der Corona-Pause wieder gut gefunden haben. Keine historische Attacke, aber auch keine Patina. Und live klinget die »Zauberflöte« sowieso magisch.«

Jürgen Kanold // Südwest Presse