Violet
Dieses Stück wurde in der Spielzeit 2022/23 gespielt.

VIOLET

Kammeroper in zehn Szenen von Tom Coult
Libretto von Alice Birch
in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Was für ihre Mitmenschen eine Katastrophe ist, bedeutet für Violet Befreiung. Tabletten schlucken, auf den Ehemann warten, zu Bett gehen: Jahrelang war Violets Alltag so berechenbar wie der Glockenschlag des Uhrturms. Doch eines Nachts, im Wechsel von Mitternacht auf ein Uhr, verliert die Zeit eine Stunde. In der Nacht darauf eine weitere. Für die Bürger der Stadt gibt es kein Halten, Männer zücken ihre Waffen, Schüsse hallen durch die Straßen, Ernten gehen ein, Tiere sterben, Plagen biblischen Ausmaßes ereilen die Gesellschaft. Die Zeit rinnt davon, doch Violet fühlt sich mehr und mehr lebendig. Gekleidet in ein schlammbeschmiertes Nachthemd steht sie in der Küche, wartet auf den Sonnenaufgang und lächelt. Endlich.

Wer die Namen des Komponisten Tom Coult und der Dramatikerin Alice Birch hört, sollte aufhorchen: Diese beiden jungen Kreativen gehören zu den spannendsten Theaterkünstlern derzeit. In »Violet« verbindet sich zum ersten Mal der verspielte und verführerische musikalische Stil Tom Coults – welcher für hochkarätige Auftraggeber wie das BBC Symphony Orchestra komponiert – mit der Sprachkunst und den starken Frauencharakteren Alice Birchs, die unter anderem mit dem Filmdrehbuch zu »Lady Macbeth« von sich reden machte. 2022 wird die Kammeroper »Violet« beim renommierten Aldeburgh Festival in Großbritannien uraufgeführt und gelangt am Theater Ulm erstmals in Deutschland auf die Bühne – ein Musiktheater aus der Gegenwart für die Gegenwart.

»Violet« ist ein Auftragswerk von Britten Pears Arts und Music Theatre Wales mit Unterstützung des Theaters Ulm als Mitauftraggeber.

 

Einlass ab 19.00 Uhr, Einführung jeweils um 19.10 Uhr

 

Deutsche Erstaufführung Freitag, 28. Oktober 2022, 19.30 Uhr, Autohaus Hanser+Leiber, Neutorstraße 31, Ulm

Soirée Dienstag, 11. Oktober 2022, 18.00 Uhr, Museumsgesellschaft Ulm e.V.

Workshop Teil 1 Samstag,15. Oktober 2022, 17.00 Uhr (Treffpunkt Bühnenpforte)
Workshop Teil 2 Samstag, 22. Oktober 2022, 13.45 Uhr (Treffpunkt Bühnenpforte)

Altersempfehlung 16+

Dauer ca. 1 Stunde 35 Minuten, keine Pause

 

Mit freundlicher Unterstützung von 


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Galerie
Trailer
Musikalische Leitung Hendrik Haas
Inszenierung Rahel Thiel
Ausstattung Maike Häber
Licht Marcus Denk
Johannes Grebing
Video & Animation Karlheinz Fohlert
Dramaturgie Christian Stolz
Regieassistenz Alma Gentile
Regieassistenz, Abendspielleitung & Inspizienz Eli Eisenmann
Sprachcoaching Joshua Spink
Studienleitung Thomas-Michael Gribow
Hendrik Haas
Musikalische Einstudierung Vincenzo De Lucia
Soufflage Uta Gerdum
Mit
Maria Rosendorfsky (Violet) Martin Gäbler (Felix) Carolina Krogius (Laura) Joshua Spink (Clockkeeper)

Zusätzliche Rollen

Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm

Höreinführung

Pressestimmen

»Eine starke Kammeroper: ›Violet‹ erinnert an Violence, es ist eine heftige, aufrüttelnde Musik, kraftvoll, experimentell, farbenreich, mit teils präparierten Instrumenten, dissonant sinnlich, klanglich global. Mit einem erstklassigen Ensemble und mit einem beeindruckenden Einsatz von 14 Musikerinnen und Musikern der Philharmoniker unter der souveränen, akribischen Leitung von Hendrik Haas. Maria Rosendorfsky glänzt in emotional hoher Lage in der Titelpartie, Martin Gäbler nicht minder mit einem farbschattiert abgerundeten Bariton als Felix.«

Jürgen Kanold // Südwest Presse

»Es geht ans Eingemachte, in jeder Hinsicht. Vor allem aber geht es in Tom Coults und Alice Birchs Kammeroper ›Violet‹, die das Theater Ulm im Autohaus Hanser + Leiber als deutsche Erstaufführung in einer Inszenierung von Rahel Thiel auf die Bühne bringt, ans Innerste der Menschheit: Die Welt geht unter, die Zahl der verbleibenden Stunden ist klar definiert. Wie gehen die Menschen mit der verbleibenden Zeit um? Violet, schauspielerisch wie gesanglich großartig verkörpert von der Neue-Musik-Expertin Maria Rosendorfsky, handelt.«

Dagmar Hub // Neu-Ulmer Zeitung