
PHILOTAS
Trauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing
Wer ist ein Held? - Der junge Königssohn Philotas möchte die heimatlichen Gefilde verlassen: Krieger will er werden! Sein Vater erlaubt ihm, eine Mission zu begleiten. Und so gerät Philotas in seine erste Schlacht, stürmt allen voraus, wird verwundet — und gefangengenommen. Nun tobt der Kampf in Philotas selbst: Unerträglich ist für ihn die Schmach, in die Hände des Feindes gefallen zu sein. Was, wenn er mit seinem Übereifer das ganze Reich ins Verderben gestürzt hat? Doch plötzlich scheint es einen Ausweg zu geben: Polytimet, Sohn von König Aridäus, in dessen Lager Philotas festgehalten wird, ist von Philotas’ Vater gefangengenommen worden — eine Patt-Situation! Vielleicht ist das spiegelbildliche Dilemma, das den beiden Königen widerfährt, sogar eine Chance auf Diplomatie, Frieden? Doch Philotas setzt zu einem selbstzerstörerischen Akt an. Alles für den Sieg? 1759, während des Siebenjährigen Kriegs, verfasste Gotthold Ephraim Lessing das Trauerspiel »Philotas« als Kommentar auf heroische und patriotische Weltbilder. Was macht kriegerisches Denken mit dem Menschen? »Ob ich gleich noch vor wenigen Tagen ein Knabe war« — eindimensionale Vorstellungen von Ehre und männlicher Tugend bestimmen Philotas’ Handeln. Wie urteilen wir über seine Tat: Ist er für uns ein fehlgeleiteter Schwärmer, tapferer Soldat, tragischer Held oder unreifer Wichtigtuer?
Soiree Dienstag, 21. September 2021, 19.30 Uhr, Museumsgesellschaft Ulm
Premiere Freitag, 1. Oktober 2021, 19.30 Uhr, Podium
Dauer ca 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause
Altersempfehlung 15+
Die behördlichen Vorgaben für Ihren Theaterbesuch finden Sie hier.
Björn Ingmar Böske (Philotas) Stephan Clemens (Parmenio) Markus Hottgenroth (Strato) Frank Röder (Aridäus)