Das Sparschwein
Dieses Stück wurde in der Spielzeit 2021/22 gespielt.

DAS SPARSCHWEIN

Komödie mit Chansons von Eugène Labiche

 

Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich: Eine gutbürgerliche Runde aus La Ferté-sous-Jouarre spielt regelmäßig zusammen Bouillotte. Die Spieleinsätze landen allesamt in einem Sparschwein und als dieses beinahe zu platzen droht, wird abgestimmt, was mit dem Geld anzustellen sei. Man entscheidet sich für einen Ausflug in die Hauptstadt, denn alle erhoffen sich, dabei etwas zu erleben und zu erledigen. Doch der kurze Trip hält für die Provinzler so einiges an Überraschungen, Pannen und Missverständnissen bereit. Ein Restaurantbesuch endet hinter Gittern, überhaupt werden die unbedarften Kleinstädter nach Strich und Faden betrogen.

Das rasante Lustspiel von 1864 guckt der Bürger-Runde genauestens in die Karten. Die wirtschaftliche Entwicklung im Land ist rapid, der Boom verheißt Profit – wir schauen auf eine bourgeoise Gesellschaft, der Tradition Grundpfeiler und Ansehen wie Einkommen einziger Antrieb sind, die sich ständig im Recht sieht, rücksichtslos handelt und starrsinnig voranschreitet. Ticken aber die Menschen in Paris, Berlin oder Ulm heute ganz anders? Vermutlich trifft Eugène Labiches Komödienspott auch anderthalb Jahrhunderte nach der Uraufführung immer noch zielgenau unser aller Lebenseinstellung und -verhältnisse. 

 

Matinée Sonntag, 27. Februar 2022, 11 Uhr, Foyer  

Premiere Donnerstag, 10. März 2022, 19.30 Uhr, Großes Haus

 

Dauer ca. 2 Stunden 45 Minuten, eine Pause

Altersempfehlung 14+ 

 

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Galerie
Trailer
Inszenierung Jasper Brandis
Ausstattung Petra Mollérus
Licht Kai Pflüger
Dramaturgie Natalie Broschat
Musikalische Leitung Michael Weiger
Musikalische Leitung, Einstudierung und Klavier Stephanie Martin
Klavier Vincenzo De Lucia (02.04., 10.04.2022)
Regieassistenz & Abendspielleitung Lisa Koenen
Inspizienz Oliver Eisenmenger
Soufflage Ruth Dohle
Mit
Marie Luisa Kerkhoff (Benjamin / Joseph) Christel Mayr (Cocarel / Chalamel) Alexandra Ostapenko (Blanche) Anne Simmering (Léonida) Björn Ingmar Böske (Félix) Stephan Clemens (Champbourcy) Rudi Grieser (Béchut) Emma Lotta Wegner (Béchut am 13.05., 20.05., 27.05.2022)Markus Hottgenroth (Cordenbois) Gunther Nickles (Colladan) Vincent Furrer (Sylvain) Maurizio Micksch (Baucantin / Polizist) Emma Lotta Wegner (2. Ober / Tricoche / Polizist)

Zusätzliche Rollen

Statisterie: Claudia Kaiser / Brigitte Wojtzyk / (Simon Berga) (Ober / Polizistin)

Höreinführung

Pressestimmen

»Labiches Stück ist Slapstick – so ist es verfasst und so bringt es Jasper Brandis in Ulm auch auf die Bühne. Altbekannte Gags („Ich und sie“, „Häh? Ich und Sie?“, „Nein! Ich und sie!“) zünden noch immer. Und auch wenn der dicke Bauer Colladan zu langsam von der Bank aufsteht, die dann überschnappt und er auf den Boden purzelt – Gelächter im Publikum. «

Franziska Wolfinger // Neu-Ulmer Zeitung

»Variationen über den Egoismus, das ist auch der Ansatz von Regisseur Brandis, der dieses Stück klugerweise nicht in eine andere Zeit versetzt, sondern mit dem Musealen spielt, in gemütlicher bis derb karikierender Nostalgie. Ausstatterin Petra Mollérus liefert dafür nicht nur eine schön aus dem Fundus aufgeplüschte Kulisse, sondern auch viele falsche Bärte, seltsamste Perücken, und sie stopft die Herren aus. Sie bauchen grandios. Am allerdicksten: Gunther Nickles als Bauer Colladan. Das ist überhaupt Brandis’ überzeugende Taktik: das sehr körperliche Spiel bis zum Slapstick, in tollsten Bewegungen und Lagen. Die Menschen sind eben sichtbar mit sich selbst beschäftigt.«

Jürgen Kanold // Südwest Presse