Alte Meister
Dieses Stück wurde in der Spielzeit 2019/20 gespielt.

ALTE MEISTER

Schauspiel nach dem Roman von Thomas Bernhard

Wohin kann ich flüchten, um der profanen Normalität zu entgehen? Für den Musikphilosophen Reger ist dies unzweifelhaft: Seit Jahrzehnten nimmt er jeden zweiten Tag auf seiner Sitzbank im Kunsthistorischen Museum Platz und gibt sich dort der Kontemplation und Analyse hin — das ist »Voraussetzung für sein Denken«, das Dasein überhaupt. Denn Weiterleben ist nur möglich, wenn er die sogenannten Meisterwerke, all die Bücher, Kompositionen, Bilder der Allergrößten so lange untersucht, bis er den »gravierenden Fehler« darin entdeckt: Das »Vollkommene droht uns nicht nur ununterbrochen mit unserer Vernichtung, es vernichtet uns auch«. Zugleich stößt uns die Kunst auf Einsamkeit und Vergänglichkeit, macht uns das eigene Unvermögen und Scheitern schmerzlich bewusst.

Das erfahren durch Reger auch der Museumswärter Irrsigler und der Privatgelehrte Atzbacher, die über die Jahre seine Zeugen und Begleiter wurden. Begeben wir uns mit ihnen in das Refugium des Museums, um über das Leben, die Menschen und die Künste zu sinnieren, werden wir Teil eines sprachkünstlerischen Gedankengangs, der selbst längst als Meisterwerk gilt.

Dauer ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

Nacheinlass ca. 10 Minuten nach Beginn

Altersempfehlung 14+

Soirée Dienstag, 1. Oktober 2019, 19.30 Uhr, Museum Ulm, Marktplatz 9

Premiere Freitag, 4. Oktober 2019, 19.30 Uhr, Museum Ulm/kunsthalle weishaupt

In Kooperation mit dem Museum Ulm und der kunsthalle weishaupt

Museum Ulm Logo mit Zusatz groß

Logo kunsthalle weishaupt pos sw

 

Galerie
Trailer
Inszenierung Deborah Krönung
Ausstattung Maike Häber
Regieassistenz, Abendspielleitung & Inspizienz Luise Rebekka Hillebrand
Regieassistenz Sonja Halter
Mit
Gunther Nickles (Atzbacher) Stephan Clemens (Reger)

Pressestimmen

»Was für eine schauspielerische Leistung! Zwei Männer und ein Text, der vor allem aus Schimpf-Monologen auf das Nichtperfekte in der Kunst, in den Menschen und in der Welt ganz allgemein besteht – und das so unglaublich authentisch gesprochen und gespielt als geschehe die Situation zufällig gerade vor den Augen und Ohren des Zuschauers, der sich fast als zufälliger Beobachter der Szene empfindet: Gunther Nickles und Stephan Clemens ziehen in Deborah Krönungs und Christian Katzschmanns eigens für das Theater Ulm geschaffener und für Ulmer Verhältnisse adaptierter Bühnenfassung von Thomas Bernhards Roman »Alte Meister« alle Register der Schauspielkunst.«

Dagmar Hub // Neu-Ulmer Zeitung

»Deborah Krönung hat den Roman Thomas Bernhards als Wandertheater inszeniert – eine Bühnenfassung, die sie mit Chefdramaturg Christian Katzschmann erstellte. Gunther Nickles als Privatgelehrter Atzbacher, der im Roman als Ich-Erzähler den unendlichen Wortschwall Regers referiert, und Stephan Clemens als jetzt tatsächlich agierender Reger, bewältigen in verteilten Rollen die Textlawine großartig. [...] Die »Alten Meister« enden damit, dass Atzbacher von einem Besuch im verhassten Burgtheater berichtet. »Die Vorstellung war entsetzlich.« Diese Ulmer Produktion ist das Gegenteil. Großer Beifall.«

Jürgen Kanold // Südwest Presse