Jihad Baby!
Dieses Stück wurde in der Spielzeit 2018/19 gespielt.

JIHAD BABY!

Jugendstück von Daniel Ratthei

Jona ist ein langweiliger Deutscher, findet er selbst. Bis er sich für den Islam zu interessieren beginnt: Der junge Mann informiert sich übers Internet, konvertiert und hofft, dass der Bart möglichst schnell wächst. Dass Jenny, in die er sich verliebt hat, nun für ihn tabu sein soll, fällt nicht gerade leicht, aber die Brüder aus der Moschee geben ihm Halt. Angenervt vom oberflächlichen Lebensstil seiner Eltern versucht er, sein Leben an den Glaubensregeln auszurichten. Anfangs begeistert von der neuen Gemeinschaft kippt die Stimmung, als Jona in eine radikale Gruppe gerät, die einen Kampfeinsatz im Namen Allahs vorbereitet. »Mit entwaffnender Komik betrachtet Jona seine Lebensumstände und bezieht beherzt Stellung zu dem Thema unserer Zeit.« Das Stück »zeichnet sich durch glaubhafte Nähe und empathische Kenntnis des aktuellen jugendlichen Zeitgeistes aus und unterhält trotz kluger unterschwelliger Aufklärung sein junges Publikum aufs Beste«, begründet die Jury des niederländisch-deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreises Kaas & Kappes 2016 die Preisvergabe an das Stück: höchst aktuell, direkt und zugleich humorvoll. 

NACHGESPRÄCH nach jeder Vorstellung.

Altersempfehlung 14+

Premiere Freitag, 25. Januar 2019, 19.30 Uhr, Podium

Dauer 1 Stunde 20 Minuten, keine Pause

Galerie
Trailer
Ausstattung Hartmut Holz
Dramaturgie Stefan Herfurth
Regieassistenz, Abendspielleitung und Inspizienz Christian Stolz
Mit
Lukas Schrenk (Jona) Stephan Clemens (Claude Pirol (im Video))

Pressestimmen

»Die Inszenierung hat Tempo, Energie, aber auch Humor – der blitzt immer wieder durch, bricht manche Situation gekonnt auf, ohne dem Geschehen auch nur ein Jota Ernst zu nehmen. Dass das so gut funktioniert, ist auch ein Verdienst des brillanten Lukas Schrenk. Er ist gleich bei 100 Prozent, steigert das aber im Laufe der eineinhalb Stunden noch. Als Jona (der Name mag als biblische Anspielung verstanden werden) erzählt und spielt er, spricht Monologe und Dialoge, vermag es, aus Worten Szenen erwachsen zu lassen: dynamisch, nachvollziehbar.«

Magdi Aboul-Kheir // Südwest Presse

»Wie Jona in die Fänge des radikalen Islam gerät, wie ein Junge mit starkem Bedürfnis nach Beachtung zum Salafisten wird, das zeigt Daniel Rattheis Stück „Jihad Baby“ im Podium des Theaters Ulm eindrucksvoll. Das ist nicht zuletzt dem körperlich, sprachlich und von seiner Präsenz her extrem starken Auftritt von Lukas Schrenk in der Titelrolle zu verdanken. Charlotte van Kerckhoven hat ein wichtiges Stück inszeniert, das die Mechanismen jeder Art von Radikalisierung verdeutlicht – aber nicht nur für Jugendliche ab 14. «

Dagmar Hub // Neu-Ulmer Zeitung