DIE ZOFEN

von Jean Genet
aus dem Französischen von Simon Werle

»Betrachten Sie sich in meinen Schuhen …« — In Abwesenheit der gnädigen Frau schlüpfen die Zofen Claire und Solange stets in deren Kleider. Abwechselnd imitieren sie das Gebaren der Hausherrin. Tag für Tag putzen und polieren sie deren Luxusappartement und pflegen zudem das Ego der strengen Gebieterin. Nun aber kosten sie die Rituale der Erniedrigung aus, unter denen sie sonst zu leiden haben, entfliehen ihrem tristen Dasein wenigstens in der Fantasie. Doch in diesem sadomasochistischen Rollenspiel bleibt offen, wer tatsächlich Herrschaft und wer abhängig ist, ob nicht alle in dieser Konstellation Gefangene sind in schier unabänderlichen Verhältnissen? Oder könnte der Traum einer gewaltsamen Befreiung doch Wirklichkeit werden? — »Eine Handbewegung von mir würde genügen und du würdest aufhören zu existieren.«

Die Parabel über Macht, Ohnmacht, Faszination und Abscheu löste bei der Uraufführung 1947 einen Skandal aus. Heute gilt die von einem realen Fall angeregte Geschichte über das Erleiden und Genießen von Abhängigkeiten, Hierarchien, subtile Gewalt und Unterwerfung als faszinierende, psychologisch raffiniert angelegte Spielvorlage für souveräne Charakterdarsteller.

Premiere
Sonntag, 15. September 2024, 19.30 Uhr, Podium

Soiree
Dienstag, 10. September 2024, 18.00 Uhr, Podium.bar

Altersfreigabe 16+

Inszenierung & Ausstattung Markolf Naujoks
Licht Kai Pflüger
Regieassistenz, Abendspielleitung, Inspizienz & Soufflage Alina-Katharina Sielaff
Mit
Frank Röder (Claire) Markus Hottgenroth (Solange) Stephan Clemens (Gnädige Frau)

Termine

15/09/24 SO Podium
19.30 / Premiere Premieren-Abo P
18/09/24 MI Podium
19.30 Mi-Abo P
19/09/24 DO Podium
19.30 Do-Abo P
22/09/24 SO Podium
19.30
alle

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