Die Räuber
Dieses Stück wurde in der Spielzeit 2018/19 gespielt.

DIE RÄUBER

Schauspiel von Friedrich Schiller

Kain und Abel, Romulus und Remus, Kim Jong-un und Kim Jong-nam: Hass und Rivalität zwischen ­Brüdern sind so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst. Zwar endet nicht jede familiäre Auseinandersetzung mit einem Brudermord, doch gibt es in der Hoch- sowie Popkultur unzählige Beispiele für tragische Ausgänge von Geschwisterfehden.
In einer der berühmtesten Dramatisierungen eines ­solchen Konflikts schickte ein zunächst anonymer schwäbischer Autor 1781 seinen Helden Karl in den Kampf gegen seinen Bruder Franz, die abgelebte ­Vater-Welt und zugleich in einen fragwürdigen Guerilla­krieg für Gerechtigkeit und Gedankenfreiheit. Was heute zum Kanon eines jeden Abiturienten gehört, sorgte bei der Uraufführung für einen Theaterskandal allererster Güte ­inklusive Empörung, Wut und geballter Fäuste, machte den Dramatiker über Nacht berühmt – und rechtfertigte nebenbei terroris­tische Handlungen gegen ein bestehendes System.
Friedrich Schiller stellt in seinem Dramenerstling die Frage nach den Kriterien für Recht und Unrecht, Aufbegehren und Gewalt, Überzeugung und Extremismus. Wie lautet unsere Antwort?

Altersempfehlung: 15+

Matinée Sonntag, 23. September 2018, 11 Uhr, Foyer des Theaters Ulm
Premiere Freitag, 28. September 2018, 20 Uhr, Großes Haus

Dauer 3 Stunden, Pause nach circa 1 Stunde 30 Minuten

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Galerie
Trailer
Inszenierung Jasper Brandis
Ausstattung Andreas Freichels
Regieassistenz Nina Radny
Regieassistenz & Abendspielleitung Joshua Taylor
Mit
Gunther Nickles (Maximilian, regierender Graf von Moor / Schwarz, Libertiner, nachher Bandit / Pastor Moser) Maurizio Micksch (Karl, von Moors Sohn) Benedikt Paulun (Franz, von Moors Sohn / Grimm) Marie Luisa Kerkhoff (Amalia von Edelreich / Ratzmann) Fabian Gröver (Spiegelberg, Libertiner, nachher Bandit) Lukas Schrenk (Schweizer, Libertiner, nachher Bandit / ) Stephan Clemens (Roller, Libertiner, nachher Bandit / Daniel, Hausknecht des Grafen von Moor / Hermann, Bastard von einem Edelmann) Jakob Egger (Schufterle / Kosinsky, Libertiner, nachher Bandit / Ein Pater)
Höreinführung

Pressestimmen

»Der neue Schauspieldirektor schickt nicht plakativ besorgte Bürger oder radikalisierte Loser in den Kampf gegen das System: Er zerlegt Friedrich Schillers Frühwerk in seine Einzelteile und prüft es auf seine Relevanz. Ein überzeugender Saisonstart. Die Inszenierung nimmt Schillers Text da ernst, wo er es verdient hat, und liefert nicht gleich die Deutung mit. Keine Pegida, kein IS, kein Trump. Regisseur Brandis rückt die Sprache ins Zentrum, er beherrscht aber auch die Tricks des Regietheaters – und er lässt mit Selbstironie, Humor und „Theater im Theater“ an den richtigen Stellen die Luft heraus.«

Marcus Golling // Neu-Ulmer Zeitung

»Um eine Sache ironisch zu brechen, muss man sie auch wichtig nehmen, Brandis und dem Ensemble gelingt beides: sich augenzwinkernd zu distanzieren und wahrhaftige Töne zu finden. Das Lachhafte und der Ernst, sie nehmen einander nichts weg. Ein reflektierter, kurzweiliger Abend, ein sehenswerter Saisonauftakt des Schauspiels. «

Magdi Aboul-Kheir // Südwest Presse