Benefiz — Jeder rettet einen Afrikaner
Dieses Stück wurde in der Spielzeit 2019/20 gespielt.

BENEFIZ — JEDER RETTET EINEN AFRIKANER

Schauspiel von Ingrid Lausund

Fünf verschiedene Menschen versuchen in bester Absicht, eine Wohltätigkeitsveranstaltung für eine Schule in Guinea-Bissau zu proben und scheitern dabei immer wieder an inhaltlichen, formalen und organisatorischen Fragen: Da wird beispielsweise diskutiert, ob dieser Staat in Ost- oder Westafrika liegt, ob man wirklich eine Schwarze für diesen Abend benötigt oder wer dabei welche und wie umfangreiche Redeanteile erhält. Andere Streitigkeiten entzünden sich an den Überlegungen, ob es wirklich notwendig ist, Fotos von toten Kindern zu zeigen, wann ein Lichtwechsel richtig platziert ist und wie sinnvoll in diesem Zusammenhang eine selbstgebastelte Palme erscheint. So wird der eigentliche Anlass für den Benefiz-Abend immer weiter in den Hintergrund gedrängt und lässt sich lediglich in der Entscheidungsfrage, ob man zehn Euro sinnvoller in einen Cocktail oder in eine Spende für Afrika investiert, erahnen.

»Benefiz — Jeder rettet einen Afrikaner« ist ein bissiges Kammerspiel, das ohne Hemmungen in den tiefen Abgründen der Wohlstandsgesellschaft wühlt. Dieser Text der Autorin Ingrid Lausund — sie verfasste unter anderem die Drehbücher für die gefeierte Fernsehserie »Der Tatortreiniger« — ist allerdings kein mahnender Zeigefinger, der die armen, von first-world-problems geplagten Europäer auch noch mit ihrer Kolonial-Geschichte nervt, sondern zeichnet mit maximalpigmentiertem, nein, schwarzem Humor und einem sehr genauen Gespür für Situationen eine saftige und vor Spannungen nur so triefende Komödie, in der sich so manche und mancher im Publikum wiedererkennen wird.

Altersempfehlung 13+

Dauer ca. 1 Stunde 25 Minuten, keine Pause

Nacheinlass ca. 10 Minuten nach Beginn

 

Soirée Dienstag, 12. November 2019, 19.30 Uhr, Aegis Literatur, Breite Gasse 2

Premiere Samstag, 23. November 2019, 19.30 Uhr, Podium

Galerie
Trailer
Inszenierung Mona Kraushaar
Ausstattung Wicke Naujoks
Dramaturgie Stefan Herfurth
Regieassistenz Moritz Vinke
Mit
Nicola Schubert (Eva) Marie Luisa Kerkhoff (Christine) Benedikt Paulun (Leo) Maurizio Micksch (Rainer) Frank Röder (Eckhard)