
AMSTERDAM
Schauspiel von Maya Arad Yasur
aus dem Hebräischen von Matthias Naumann
Amsterdam, Keizersgracht 289. Hier ist das Zuhause einer jungen Geigerin. Eines Morgens findet sie einen Brief in ihrer Post: eine unbeglichene Gasrechnung aus dem Jahr 1944. Wenn es kein geschmackloser Scherz vom Nachbarn ist, muss etwas geschehen sein in ihrer Wohnung. Damals. Eine Geschichte ohne Ende. Womöglich ...? Die Frau sucht Menschen und Ämter auf, sie fragt und bohrt: Wem gilt diese Rechnung? Sie, eine Israelin in Amsterdam, läuft mit dem Brief in ihrer Tasche wie mit neuen Augen durch die Stadt. Die Wunden ihrer eigenen Identität brechen auf: Bin ich toleriert, akzeptiert? Die Vergangenheit einer Gesellschaft liegt offen da. Jemand muss diese Rechnung bezahlen. Aber wer?
Die 1976 in Israel geborene Autorin Maya Arad Yazur hat mit »Amsterdam« ein Stück geschrieben, das mit abgründigem Humor, Spannung und spielerischer Lust der Protagonistin in ihre Fragen von Herkunft, Integration und der Bewältigung von Geschichte folgt. Verschiedene Stimmen begleiten das Denken und Handeln der Frau, folgen ihrer detektivischen Spurensuche, spekulieren über die Geschehnisse, behaupten Widersprüchliches, rätseln. Die Geschichte wirkt auf die Gegenwart ein, überformt sie.
»Amsterdam« wurde 2018 mit dem Stückemarktpreis des Berliner Theatertreffens ausgezeichnet und bereits an einigen Bühnen erfolgreich aufgeführt.
Premiere Samstag, 18. März 2023, 19.30 Uhr, Podium
Soirée Dienstag, 7. März 2023, 18.00 Uhr, Podium.bar
Altersempfehlung 14+
Pressestimmen
»In ›Amsterdam‹ gelingt mit dem vorzüglichen Darstellerquartett Christel Mayr, Henning Mittwollen, Gunther Nickles und Emma Lotta Wegner die Bändigung einer fordernden Vorlage: kein ›Well-made Play‹ mit verteilten Rollen, vielmehr erlebt das Publikum Stimmen, die Gegenwart und Vergangenheit umkreisen: echte Begegnungen, wirre Gedanken, Möglichkeiten, gespenstische Eingebungen. Ein Saison-Highlight im Podium.«
Marcus Golling // Südwest Presse