Panagiotis Papadopoulos

Der deutsch-griechische Dirigent Panagiotis Papadopoulos hat sich nicht nur ein fundiertes Repertoire von rund 70 Musiktheater-Werken angeeignet, das sich beständig erweitert, er initiiert auch innovative Konzertformate und setzt sich durch Musik für soziale Projekte ein.

2022 wurde Panagiotis Papadopoulos einhellig zum 1. Kapellmeister am Theater Ulm gewählt. Hier beeindruckte er auf Anhieb mit seiner musikalischen Leitung von u.a. George Benjamins »Lessons in Love and Violence« und dem Musical »Sister Act« beim Musical-Sommer auf der Wilhelmsburg, das ein Publikumsliebling wurde. Vor dieser aktuellen Position war er Kapellmeister und Studienleiter am Theater für Niedersachsen in Hildesheim (2020-2022). Neben Dirigaten von u.a. »Carmen«, »La Traviata« und »Die Fledermaus« war er dort auch für die Konzeption und Leitung des Bachkantaten-Konzerts »Trost« zuständig, mit welchem er die Idee verfolgte, die während der Corona-Pandemie gebrochenen sozialen Fäden durch die Kraft der Musik wieder zusammenzufügen und Begegnungen zu ermöglichen. Die Einnahmen dieses erfolgreichen Projekts kamen Initiativen für ukrainische Geflüchtete zugute.

Außergewöhnliche Beachtung erfuhr auch seine musikalische Leitung von Emmerich Kálmáns »Die Bajadere« während seiner Zeit als 1. Kapellmeister am Landestheater Mecklenburg-Strelitz (2017-2019) – eine Produktion, die 2019 den BR-»Operettenfrosch« erhielt. Es war die erste Auszeichnung für die Festspiele im Schlossgarten Neustrelitz in ihrem rund 20-jährigen Bestehen mit ausdrücklichem Lob der Presse für das Dirigat von Panagiotis Papadopoulos.

In Lübeck, dem Startpunkt seiner Laufbahn – als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung und Assistent des GMDs –, verband er Theater und Stadtgesellschaft auf besondere Weise. Panagiotis Papadopoulos initiierte und etablierte eine experimentelle Konzertreihe mit moderner Musik, die auf enormes Interesse stieß und durch die sich das Theater dauerhaft weitere Spielorte im Stadtraum und neue Publikumsgruppen erschließen konnte: mit seinen Late-Night-Konzerten ebenso wie mit seiner Aufführung von Arnold Schönbergs »Pierrot Lunaire« in der Lübecker Kulturwerft. Die Lübecker Flüchtlingshilfe wurde auf Panagiotis Papadopoulos aufmerksam, wodurch er die Möglichkeit erhielt, in der renommierten Kirche St. Marien ein Benefizkonzert mit Musik von Bach für die Flüchtlingssolidaritätsarbeit zu spielen – beträchtliche Spendeneinnahmen wurde generiert.

Seine Ausbildung erhielt er in Orchesterdirigieren an der Universität der Künste Berlin (MA) und in Musikwissenschaft an der Aristoteles-Universität Thessaloniki (MSc), zudem erlangte er ein Diplom in Klavier, Komposition und Musiktheorie vom Staatlichen Konservatorium in Thessaloniki. Musikwissenschaftliche Arbeiten von ihm sind vermehrt in der Fachpresse erschienen. An seiner Alma Mater, der Universität der Künste Berlin, war er von 2019 bis 2020 als Gastdozent tätig, auch an weiteren renommierten Musikhochschulen durfte er lehren: an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin sowie der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.

2013 gewann Panagiotis Papadopoulos den Wettbewerb für junge Kapellmeister der Griechischen Nationaloper und gastiert seitdem bei führenden Sinfonieorchestern Griechenlands. Zudem war er Stipendiat der Propontis-Stiftung und der Staatlichen Stipendienstiftung Griechenlands. Ebenfalls 2013 durfte er die Bayreuther Festspiele als Stipendiat besuchen, seitdem wiederholt auf persönliche Einladung der Richard-Wagner-Stipendienstiftung.

2024 gab Panagiotis Papadopoulos sein Debüt am Saarländischen Staatstheater, 2016 an der Staatsoper Hannover. Von 2017 bis 2019 war er Erster Gastdirigent beim Sinfonieorchester der Stadt Thessaloniki. Eine enge Zusammenarbeit verband ihn von 2009 bis 2013 mit der Komischen Oper Berlin im Rahmen des dortigen Förderprogramms.

www.papadopoulos-dirigent.de