DIE VERWIRRUNGEN DES ZÖGLINGS TÖRLEß
nach dem Roman von Robert Musil
Bühnenfassung von Benjamin Junghans
Basini — unsportlich, großspurig und über seine Verhältnisse lebend — ist ein Außenseiter im Eliteinternat, dem Konvikt zu W. Als die beiden selbsternannten Anführer der Klasse, Reiting und Beineberg, Basini des Diebstahls überführen, beschließen sie — statt ihn bei der Schulleitung anzuzeigen —, sich den Mitschüler untertan zu machen. Fortan wird er von ihnen regelmäßig heimlich erpresst, gequält und gedemütigt.
Törleß dagegen kommt in der Schulgemeinschaft eher die Rolle des Mitläufers zu — zwar ist er intelligent, aber auch unsicher und zurückhaltend. Nach erstem Zögern beteiligt auch Törleß sich an diesem sadistischen Spiel, gleichzeitig abgestoßen von den immer perfider werdenden körperlichen und sexuellen Erniedrigungen und fasziniert von der Macht, die er auf Schwächere auszuüben fähig ist.
Robert Musil veröffentlichte seinen Debütroman »Die Verwirrungen des Zöglings Törleß« im Alter von 26 Jahren. Die Zustände, die er beschreibt, sind heute genauso relevant wie vor hundert Jahren. Anhand der Darstellung von vier Schülern in einem streng reglementierten Umfeld veranschaulicht er die Entwicklung und den Erfolg autoritärer Gesellschaftsstrukturen.
Premiere
Samstag, 16. November 2024, 19.30 Uhr, Podium
Soirée
Dienstag, 5. November 2024, 18.00 Uhr, Podium.bar
Altersfreigabe [16+]
Dauer ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause
Christel Mayr (Mutter / Himmel) Stephan Clemens (Vater / Professor) Henning Mittwollen (Törleß) Stefanie Schwab (Beineberg) Emma Lotta Wegner (Reiting) Vincent Furrer (Basini)
Pressestimmen
»Das Grausame, das im Loch passiert, bleibt unsichtbar, aber auch so ist dieser im besten Sinne fordernde Theaterabend auch für das Publikum eine emotionale Zumutung, wenn die Gürtel laut knallen oder Basini leise ächzt. Gibt es noch Hoffnung?«
Marcus Golling // Südwest Presse»Der junge Regisseur Benjamin Langhans, der mit seiner Inszenierung von »Amsterdam« in der vergangenen Spielzeit schon bewies, dass er anspruchsvolle Texte in emotional packendes und bildstarkes Schauspiel überführen kann, hat nun Musils »Die Verwirrungen des Zöglings Törleß« für die Bühne adaptiert und für das Theater Ulm inszeniert. Nach »Die Zofen« schon das zweite Podium-Stück dieser Spielzeit, das in menschliche Abgründe blickt, vor allem aber eine Produktion, die in gut 100 Minuten ohne Pause ästhetisch vieles wagt und dabei – auch durch ein exzellentes Ensemble – nur gewinnt.«
Marcus Golling // Südwest Presse»Beeindruckende Ensembleleistung«
Manfred Jahnke // Die Deutsche Bühne