»DAS ENDE DES KRIEGS SEHEN NUR DIE TOTEN« - KRIEGSGEWINNLER BEI BRECHT

Vortrag von Brecht-Experte Prof. Dr. Jan Knopf zu »Mutter Courage und ihre Kinder«

Sich aus dem Krieg raushalten, aber gleichzeitig von ihm profitieren? Als Bertolt Brecht kurz nach Beginn des 2. Weltkriegs im schwedischen Exil das Stück »Mutter Courage und ihre Kinder« verfasst, kann das als Warnung an seine skandinavischen Gastländer verstanden werden, »dass der einen langen Löffel haben muss, der mit dem Teufel frühstücken will«. Die Händlerin Mutter Courage zahlt für ihre Geschäfte inmitten der Schlächtereien den Preis, ihre drei Kinder, die sie vor dem Krieg schützen wollte, an ihn zu verlieren. Wer gewinnt durch Krieg? Wer macht Profite mit Krieg? Wo findet sich ein Sinn für die »unerklärliche Geduld«, mit der die Völker die Opfer bringen? Ist der Friede am Ende nur »das Loch, wenn der Käs gefressen ist«?

Jan Knopf, einer der renommiertesten Brecht-Forscher, ist für einen packenden Vortragsabend zu Gast am Theater Ulm. Seit 1984 ist Jan Knopf Professor für Literaturwissenschaft und seit 1989 Leiter der »Arbeitsstelle Bertolt Brecht« (ABB) am »Karlsruher Institut für Technologie« (KIT), vorher: Universität Karlsruhe. Unter seinen zahlreichen Publikationen finden sich Standardwerke wie das »Brecht-Handbuch«, zuerst in zwei, dann in fünf Bänden, die Biografie »Bertolt Brecht: Lebenskunst in finsteren Zeiten« sowie aktuell »Bert Brechts Weimarer Geschichten«. Im Foyer des Theaters spricht er über Opfer und Profiteure des Kriegs bei Bertolt Brecht, die Exilsituation des Autors und weitere spannende Hintergründe – eine einmalige Chance, einen ausgewiesenen Experten zu hören, mit ihm ins Gespräch zu kommen und mit frischen Impulsen die Ulmer Neuinszenierung zu besuchen!

Der Eintritt kostet 10€.

Termin
Montag, 03. Februar 2025, 19.00 Uhr, Foyer

Moderation Christian Stolz

Jan Knopf (Leiter der Arbeitstelle Bertolt Brecht am Karlsruher Institut für Technologie)