Shakespeare 2.2: Macbeth & Othello
Dieses Stück wurde in der Spielzeit 2022/23 gespielt.

SHAKESPEARE 2.2: MACBETH & OTHELLO

Tanztheater von Frank Fannar Pedersen und Reiner Feistel 
nach den beiden Tragödien von William Shakespeare

 

Die beiden zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstandenen großen Tragödien »Macbeth« und »Othello« regen bis heute unterschiedlichste Deutungen an, die beiden dramatischen Texte über menschliche Abgründe sind nach wie vor inspirierende Herausforderungen für viele Kreative in Musik, Film und Theater.

Für das Theater Ulm wird der aus Island stammende Frank Fannar Pedersen seine Vision des machtgierigen Macbeth und seiner skrupellosen Ehefrau Lady Macbeth entwerfen. Der Fokus liegt auf der Lady: sie gibt sich in einem transformativ-installativen Bühnenraum der dunklen Seite der Menschlichkeit hin. Pedersen, selbst tänzerisch beim Ballett Theater Basel aktiv gewesen und 2015 als bester Nachwuchskünstler im Jahrbuch Tanz nominiert, ist seit mehreren Jahren auch als Choreograf erfolgreich, u.a. mit Auftragsarbeiten für das Nationaltheater Mannheim, das Hessische Staatstheater Wiesbaden und die Iceland Dance Company. Am Theater Ulm wird er nun in seinem abstrakt-surrealen und objektorientierten Tanzabend »Köpfe rollen lassen«.

Reiner Feistel, Direktor des Tanztheaters Ulm, konzentriert sich in seiner Inszenierung von »Othello« ganz auf die vier Hauptfiguren: Othello, seine Frau Desdemona, den Fiesling Jago, sowie den verliebten Roderigo. Könnte die Liebe Othellos und Desdemonas im Alltag nur um sich selbst kreisen, wäre es eine große und schöne. Doch das von außen Einwirkende verändert grundlegend und dramatisch das Innere dieser Charaktere. Das Chaos, ja den Kriegszustand der Gefühle erfasst Feistel mit der Compagnie in diesem Kammertanzstück kraftvoll intensiv.

 

Eine halbe Stunde vor jeder Vorstellung gibt es eine Einführung durch Tanzdirektor Reiner Feistel im Oberen Foyer.

 

Uraufführung Freitag, 21. Oktober 2022, 19.30 Uhr, Großes Haus

Matinée Sonntag, 16. Oktober 2022, 11.00 Uhr, Großes Haus

Altersempfehlung 12+

Dauer ca. 2 Stunden 40 Minuten, eine Pause

Galerie
Trailer
Inszenierung & Choreografie (Othello) Reiner Feistel
Inszenierung, Choreografie & Ausstattung (Macbeth) Frank Fannar Pedersen
Künstlerische Mitarbeit (Macbeth) Javier Rodríguez Cobos
Ausstattung (Othello & Macbeth) Petra Mollérus
Licht Johannes Grebing
Dramaturgie Natalie Broschat
Choreografische Assistenz, Trainings- & Abendspielleitung Elena Lucas
Choreografische Assistenz & Trainingsleitung Gabriel Mathéo Bellucci
Trainingsleitung Gaëtan Chailly
Ballettrepetition Vincenzo De Lucia
Eunyoung Lee
Inspizienz Oliver Eisenmenger

Mit:

Othello:

Othello: Alba Pérez González / Nora Paneva 
Desdemona: Seungah Park / Carmen Vázquez Marfil 
Jago: Magnum Phillipy / Edoardo Dalfolco Neviani 
Roderigo: Gabriel Mathéo Bellucci / Alekseij Canepa 

Circo Sociale: Alekseij Canepa, Maya Mayzel,  Edoardo Dalfolco Neviani, Nora Paneva, Oliver Petriglieri, Carmen Vázquez Marfil /
Gabriel Mathéo Bellucci, Maya Mayzel, Seungah Park, Alba Pérez González, Oliver Petriglieri, Magnum Phillipy
 

                           

Macbeth:

Lady Macbeth; Nora Paneva / Carmen Vázquez Marfil

Mit: Gabriel Mathéo Bellucci, Alekseij Canepa, Maya Mayzel, Edoardo Dalfolco Neviani,  Seungah Park, Alba Pérez González, Oliver Petriglieri, Magnum Phillipy, Carmen Vázquez Marfil /
Gabriel Mathéo Bellucci, Alekseij Canepa,  Maya Mayzel, Edoardo Dalfolco Neviani,  Nora Paneva, Seungah Park, Alba Pérez González, Oliver Petriglieri, Magnum Phillipy

 

21.10.2022 - 10.11.2022: Besetzung A

02.12.2022 - 04.02.2023: Besetzung B

Höreinführung

Pressestimmen

»Die Choreografen Frank Fannar Pedersen und Reiner Feistel verpassen einem unsterblichen Bühnenmeister ein kräftiges Update. Der Zweiteiler erlebte nun seine Premiere, im Sprung zwischen eher klassischer Eleganz und bezaubernder Originalität. Feistel baut an diesem Abend auf die Strahlkraft der muskulösen Gesten, auf weite Schwünge, Eleganz und Intimität. Das reicht vom Liebesduett zwischen Othello und Desdemona bis zum Kampftanz der Gefährten um den fiesen Jago (beeindruckend: Magnum Phillipy). So entfaltet sich ein Kammertanzstück vor silbriger Kulisse, die mal an Wasserfälle, dann an Gestein, bald fast an Shakespeare-typische Wälder erinnert. Ballett, das erzählt und mitfühlt. Der junge Isländer Frank Fannar Pedersen dagegen, baut seinen Shakespeare auf Bilderwucht und die Macht der Überraschung.«

Veronika Lintner // Neu-Ulmer Zeitung

»Mit der ersten Tanzpremiere der neuen Spielzeit beweist die Compagnie: Eines der düstersten und blutigsten Stücke der Theatergeschichte kann auch witzig sein. Der Abend beginnt mit ›Othello‹, von Feistel auf vier Hauptfiguren und den emotionalen Kern der Geschichte reduziert. Zu Beginn eine zarte Liebesgeschichte, unterlegt mit Streicherklängen, in den Hauptrollen mit knisternder Chemie getanzt von Alba Pérez González (Othello) und Seungah Park (Desdemona). Für Donner im Paradies sorgt Magnum Phillipy als Jago, Ein Highlight des Abends: Der Brasilianer verkörpert den Rachegott mit kaltem Lächeln und geradezu vor Hass bebenden Bewegungen. Nach der Pause folgt, etwas abstrakter und verspielter, ›Macbeth‹. Während Feistels Interpretation vor allem durch geballte Emotionalität und expressiven Tanz mitreißt, schafft ›Macbeth‹ effektvolle Bilder, untermalt etwa von bearbeiteten Orchestersounds aus Verdis Opernfassung des Stoffes. Beide Neuinterpretationen finden einen individuellen Zugang zu Shakespeares Tragödien, die gleichermaßen überzeugen.«

Jana Zahner // Südwest Presse