Das kunstseidene Mädchen
Dieses Stück wurde in der Spielzeit 2022/23 gespielt.

DAS KUNSTSEIDENE MÄDCHEN

nach dem Roman von Irmgard Keun
Bühnenfassung von Gottfried Greiffenhagen
bearbeitet für das Theater Ulm von Constanze Hörlin

 

Anfang der 1930er Jahre, schon fällt der Schatten der Nazi-Diktatur auf die gefährdete Demokratie: Die 18-jährige Stenotypistin Doris hat keine Lust, in der Provinz zu verkümmern. Ihre erste große Liebe hat eine andere gewählt, der Versuch, über die Statisterie ins Rampenlicht zu kommen, ist gescheitert ... Doch an ihrem Traum, ›ein Glanz‹ zu werden, hält sie fest. Der führt sie nach Berlin, wo die glitzernde Scheinwelt der Film- und Schlagerstars mit Flaniermeilen, Kinopalästen und Revuetheatern lockt. Keck macht sie sich auf die Suche nach Glamour und Glück, lässt sich auf Affären ein, die Hoffnung auf den gesellschaftlichen Aufstieg erfüllt sich aber nicht. Doris gerät auf die Schattenseite der Metropole. Sie versucht weiter, ihren Platz im Großstadtleben zu behaupten, stets nah am Abgrund und dennoch mit nimmermüdem Witz und couragiert.

Ein »Wirbel von toller Laune, tiefem Gefühl und tragischer und komischer Verstrickung«, der »unwiderstehlich« ist, urteilte Kurt Tucholsky über das Werk. Der 27-jährigen Autorin gelang damit 1932 ein immenser Publikumserfolg, nur wenige Monate später wurde das Buch bei den nationalsozialistischen Bücherverbrennungen als undeutsch geschmäht. 1936 ging Irmgard Keun ins Exil. Ihr scharfsinnig-humorvolles Porträt einer selbstbewussten jungen Frau zählt zu den Klassikern der literarischen Moderne und bewahrt Originalität und Charme auch in der Bühnenfassung.

 

Premiere Dienstag, 14. Februar 2023, 19.30 Uhr, Podium

Soirée Dienstag, 10. Januar 2023, 18.00 Uhr, Museumsgesellschaft Ulm e.V.

Altersempfehlung 14+

Dauer circa 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

Galerie
Trailer
Inszenierung Constanze Hörlin
Ausstattung Dorothea Lütke Wöstmann
Musikalische Leitung und Einstudierung Vincenzo De Lucia
Licht Kai Pflüger
Dramaturgie Sandra Schumacher
Regieassistenz, Abendspielleitung & Inspizienz Dominique Dietel
Mit
Stefanie Schwab (Doris) Vincenzo De Lucia (Klavier)
Höreinführung

Pressestimmen

»Regisseurin Constanze Hörlin hat die als Monolog angelegte Bühnenfassung erweitert – zu einer originellen und sehr heutigen musikalischen Revue. Viel Schmerz, viel Text, auch viel Musik. Bei den von Pianist de Lucia lustvoll begleiteten Popsongs beweist Schwab musikalisches Talent, als ausdrucksstarke und wandlungsfähige Sängerin.«

Marcus Golling // Südwest Presse

»Ein erschreckend zeitloses Szenario, ein großes Solo für Schauspielerin Stefanie Schwab. Stefanie Schwab gibt der Figur des kunstseidenen Mädchens Authentizität – und bereichert die Inszenierung mit Songs wie »Creep« von Radiohead, begleitet vom Pianisten Vincenzo de Lucia. Auch Songs von Amy Winehouse, Billie Eilish, Adele und Marlene Dietrich passen gut zu Stefanie Schwabs Stimme – und der Mix dieser Songs aus verschiedensten Ursprungszeiten unterstreicht die Zeitlosigkeit des Geschehens.«

Dagmar Hub // Neu-Ulmer Zeitung