
»DER KLEINE PRINZ« IM LIVESTREAM
»Der kleine Prinz« von Antoine de Saint-Exupéry trifft mit seinen zarten, poetischen Bildern Kinder und Erwachsene mitten ins Herz. Reiner Feistel hat mit der Tanzcompagnie und Eleven der Ballettschule ein Tanztheater auf Grundlage der bezaubernden Erzählung entwickelt. Erst ein paar Tage ist die Premiere her, und alle Vorstellungen sind schon ausverkauft!
Doch keine Sorge: Am 1. März übertragen wir den »Kleinen Prinzen« live auf http://livestream.theater-ulm.de! Bis dahin posten wir jeden Tag ein Fragment aus der Erzählung mit rätselhaften Bruchstücken aus den Bühnenprojektionen – märchenhaft, skurril, verblüffend. Gehen wir mit dem Prinzen auf seine Reise!
»Hier ist der kleine Prinz auf der Erde erschienen und wieder verschwunden. [...] Und wenn ihr zufällig da vorbeikommt, eilt nicht weiter, ich flehe Euch an - wartet ein bißchen, gerade unter dem Stern! Wenn dann ein Kind auf Euch zukommt, wenn es lacht, wenn es goldenes Haar hat, wenn es nicht antwortet, so man es fragt, dann werdet ihr wohl erraten, wer es ist.«
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
»
Ich bin überall in der Welt herumgeflogen, und die Geographie hat mir dabei wirklich gute Dienste geleistet. Ich konnte auf den ersten Blick China von Arizona unterscheiden. Das ist sehr praktisch, wenn man sich in der Nacht verirrt hat. [...] Ich blieb [...] allein, ohne jemanden, mit dem ich wirklich hätte sprechen können, bis ich vor sechs Jahren einmal eine Panne in der Wüste Sahara hatte. [...] Am ersten Abend bin ich also im Sande eingeschlafen, tausend Meilen von jeder bewohnten Gegend entfernt. Ich war viel verlassener als ein Schiffbrüchiger auf einem Floß mitten im Ozean.«
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
»Ich habe ernsthafte Gründe zu glauben, daß der Planet, von dem der kleine Prinz kam, der Asteroid B 612 ist. Dieser Planet ist nur ein einziges Mal im Jahre 1909 von einem türkischen Astronomen im Fernrohr gesehen worden. […] Aber niemand hatte ihm geglaubt, und zwar einfach seines Anzugs wegen. Die großen Leute sind so. Zum Glück für den Ruf des Planeten B 612 befahl ein türkischer Diktator seinem Volk bei Todesstrafe, nur noch europäische Kleider zu tragen. Der Astronom wiederholte seinen Vortrag im Jahre 1920 in einem sehr eleganten Anzug. Und diesmal gaben ihm alle recht.«
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«

- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
»Der König thronte in Purpur und Hermelin auf einem sehr einfachen und dabei sehr königlichen Thron. 'Ah! Sie da, ein Untertan', rief der König, als er den kleinen Prinzen sah. Und der kleine Prinz fragte sich: Wie kann er mich kennen, da er mich noch nie gesehen hat! Er wußte nicht, daß für die Könige die Welt etwas höchst Einfaches ist: Alle Menschen sind Untertanen. 'Komm näher, daß ich dich besser sehe', sagte der König und war ganz stolz, daß er endlich für jemanden König war.«
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
»Der zweite Planet war von einem Eitlen bewohnt. 'Ah, ah, schau, ein Bewunderer kommt zu Besuch!', rief der Eitle von weitem, als er des kleinen Prinzen ansichtig wurde. Denn für die Eitlen sind die anderen Leute Bewunderer. 'Guten Tag', sagte der kleine Prinz. 'Sie haben einen spaßigen Hut auf.' 'Der ist zum Grüßen', antwortete ihm der Eitle. 'Er ist zum Grüßen, wenn man mir zujauchzt. Unglücklicherweise kommt hier niemand vorbei.'«
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
»Um euch einen Begriff von den Ausmaßen der Erde zu geben, muss ich euch sagen, dass man vor der Erfindung der Elektrizität dort auf allen sechs Kontinenten zusammen eine ganze Armee von vierhundertzweiundsechzigtausendfünfhundertelf Laternenanzündern im Dienst hatte. Von einiger Entfernung aus gesehen, wirkte das prächtig. Die Bewegungen dieser Armee waren gedrillt, wie die eines Opernballetts.«
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
»‚Wie kann man die Sterne besitzen? ‘ ‚Wem gehören sie?‘, erwiderte mürrisch der Geschäftsmann. ‚Ich weiß nicht. Niemandem.‘ ‚Dann gehören sie mir, ich habe als erster daran gedacht.‘ ‚Das genügt?‘ ‚Gewiss. Wenn du einen Diamanten findest, der niemandem gehört, dann ist er dein. Wenn du eine Insel findest, die niemandem gehört, so ist sie dein. Wenn du als erster einen Einfall hast und du lässt ihn patentieren, so ist er dein. Und ich, ich besitze die Sterne, da niemand vor mir daran gedacht hat, sie zu besitzen.‘«
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
»‘Du tust mir leid auf dieser Erde aus Granit, du, der du so schwach bist. Ich kann dir eines Tages helfen, wenn Du dich zu sehr nach Deinem Planeten sehnst. Ich kann …‘ ‚Oh, ich habe sehr gut verstanden‘, sagte der kleine Prinz, ‚aber warum sprichst Du immer in Rätseln?‘ ‚Ich löse sie alle‘, sagte die Schlange. Und sie schwiegen.
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
»‘Adieu‘, sagte der Fuchs. ‚Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.‘ ‚Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar‘, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken. ‚Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.‘ ‚Die Zeit, die ich für meine Rose verloren habe …‘, sagte der kleine Prinz, um es sich zu merken. ‚Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen‘, sagte der Fuchs.«
- Antoine de Saint-Exupéry: »Der kleine Prinz«
Und damit endet unsere kleine Bildergeschichte zum kleinen Prinzen. Adieu!