DER FISKUS
Schauspiel von Felicia Zeller
Nur zu wenigen Behörden hat jeder entsprechend registrierte und nummerierte Bundesbürger einen solch lebenslangen regelmäßigen Kontakt wie zum Finanzamt. Denn die Steuerpflicht kennt keine Ausnahmen, oder etwa doch? Manche Abgabenpflichtigen vertreten eine eher legere Einstellung zum geltenden Recht, andere suchen akribisch und mit hohem Aufwand nach sogenannten legalen Steuerschlupflöchern. Und in beiden Fällen ergeben sich fast zwangsläufig nervenaufreibende Scharmützel zwischen den zur Einkommensteuer Veranlagten, ihren Beratern, Anwälten, Gerichten und den Angestellten im Finanzamt. Das dort die Stimmung eher angespannt ist, liegt aber in Felicia Zellers scharfzüngigem und grotesk zugespitztem Behördenporträt nicht allein am Alltagsärger über diverse Droh- und Beschwerdeschreiben, unsachgemäß ausgefüllte Formulare und unzureichende Belege, sondern auch an Zwistigkeiten innerhalb der Belegschaft. Bei der letzten Beförderung wurde nicht die erfahrenste Kollegin berücksichtigt, die ja gerade jetzt einem dubiosen Betrug mit CumEx-Papieren auf der Spur ist, vielmehr eine jüngere Konkurrentin, die nicht nur in Sachen Besoldungs-Aufstieg so findig wie fies kalkulierend vorgeht. Finanzbeamte sind eben auch nur Menschen und nicht unbedingt korrekter als der gemeine Steuersünder in jedem von uns.
Altersempfehlung 14+
Premiere Samstag, 19. Juni 2021, 19 Uhr, Großes Haus
Dauer ca. 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
Die behördlichen Vorgaben für Ihren Theaterbesuch finden Sie hier.
Christel Mayr (Bea Mtinnen) Tini Prüfert (Nele Neuer) Alexandra Ostapenko (Elfi Nanzen) Rudi Grieser (Reiner Lös) Marie Luisa Kerkhoff (Fatma Tabak)