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INTENDANT KAY METZGER VERLÄSST 2026 DAS THEATER ULM

Intendant Kay Metzger hat heute die Beschäftigten am Theater Ulm darüber informiert, dass er im Sommer 2026 seine Tätigkeit als Intendant beenden wird. In der Hausmitteilung heißt es hierzu: »Damit endet für mich eine dann über 25-jährige Wegstrecke, auf der ich durchgehend als Intendant an drei Mehrspartenhäusern wirken durfte. Dieser Schritt hat nichts mit Amtsmüdigkeit zu tun, aber mit Erreichen der Regelaltersgrenze halte ich es persönlich für richtig, die Verantwortung für solch ein wichtiges und forderndes Amt mit Demut und Dankbarkeit vertrauensvoll in jüngere Hände zu geben. Bürgermeisterin Iris Mann hat nun genügend Vorlauf, um die erforderlichen Schritte einzuleiten.« 

Er wisse, dass jeder Intendantenwechsel Unruhe in das sensible Gefüge eines Theaters bringe und Ängste schüre, insbesondere bei den Kolleginnen und Kollegen, die befristete Verträge haben, betont Metzger. Er setze aber darauf, dass die Entscheidungsträger während der Findungsphase dem Aspekt der sozialen Kompetenz besondere Aufmerksamkeit schenken und den Bewerberkreis für die hohe Güte der Ensembles sensibilisieren.

Metzger trat im Sommer 2018 die Nachfolge von Andreas von Studnitz an. Der hervorragende Publikumszuwachs, den das Haus in den ersten eineinhalb Jahren seiner Tätigkeit erleben durfte, wurde durch die Pandemie schmerzlich ausgebremst. Gleichwohl gelang es ihm und seinem Team, das traditionsreiche Mehrspartenhaus auch in diesen schwierigen Zeiten künstlerisch erfolgreich auf Kurs zu halten. Mit der Uraufführung der Oper »La Légende de Tristan« von Charles Tournemire im Dezember 2022 gelang Metzger ein überregionaler Erfolg. Bei der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift »Opernwelt« wurde diese Produktion zur Uraufführung des Jahres gewählt und für den »International Opera Award« in der Kategorie »Wiederentdecktes Werk« nominiert.

Seiner verbleibenden Zeit am Theater Ulm sieht Metzger voll Tatendrang entgegen. Die komplexen Vorbereitungen für die Uraufführung des letzten Werkes von Tournemire, die Oper »Il poverello di Assisi« über den heiligen Franziskus, konnten dank einer beachtlichen Förderung durch die Baden-Württemberg-Stiftung bereits starten. Mit Generalmusikdirektor Felix Bender, Tanztheaterdirektorin Annett Göhre, Schauspieldirektorin Marlene Schäfer und Chefdramaturg Dr. Christian Katzschmann laufen aktuell die Beratungen für die kommende Saison, die sehr inspirierend und vielversprechend seien, so Metzger. »Außerdem bin ich sehr dankbar, dass die Theaterfreunde sich vehement für die tarifliche Höhergruppierung des Philharmonischen Orchesters engagieren. Vielleicht gelingt es, dass vor dem Sommer 2026 dann doch das B vor dem Philharmonischen Orchester und dem Theater Ulm steht«, hofft der Intendant.

In dieser Spielzeit wird Kay Metzger »Parsifal« (24. März 2024) von Richard Wagner und »Lessons in Love and Violence« (8. Juni 2024) von George Benjamin inszenieren.