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DAS THEATER ULM VERHÜLLT SEINE FASSADENFENSTER

Als Reaktion auf die erneute bundesweite Schließung der Theater, hat das Theater Ulm seine Fensterfront an der Fassade mit den nun hinfälligen Spielplänen des Monats November blickdicht verklebt. Auf drei Displays erscheinen im Wechsel zudem Schlagwörter, die den Unmut über das erneute Veranstaltungsverbot zum Ausdruck bringen und die Irritation über den »Kulturbegriff« in den Verlautbarungen der Bundes- und Landespolitik. Mit der Schlagzeile »Bordelle zu! Spaßbäder zu! Theater zu!« bezieht sich das Theater Ulm auf die Ausführungen der Bundeskanzlerin, die Bordelle und Theater als »Einrichtungen« zur »Freizeitgestaltung« bezeichnete. In der Pressekonferenz am 28.10.2020 im Anschluss an die Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder sagte sie: 

»Institutionen und Einrichtungen, die der Freizeitgestaltung zuzuordnen sind werden geschlossen. Dazu gehören

a. Theater, Opern, Konzerthäuser, und ähnliche Einrichtungen
b. Messen, Kinos, Freizeitparks und Anbieter von Freizeitaktivitäten (drinnen und draußen), Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen und ähnliche Einrichtungen
c. Prostitutionsstätten, Bordelle und ähnliche Einrichtungen
[...]« 

Ebenfalls hat sich das Theater Ulm entschlossen − in Solidarität mit der Kampagne »Ohne Kunst und Kultur wird's still« − im Monat November auch in den sozialen Medien keine Theaterangebote digital bereitzustellen. Im 1. Lockdown von März bis Juni 2020 hatte das Ensemble sich mit einem vielfältigen Programm dieser Alternative bedient. Der interne Probenbetrieb geht − mit den momentanen Einschränkungen, wie Abstands- und Hygieneregeln sowie andauernde Kurzarbeit von Teilen der Belegschaft − weiter, in der Hoffnung, dem Publikum im Dezember wieder einen anregenden und sicheren Theaterbesuch ermöglichen zu können.