AKTUELLES
»COMPANY IN MOTION 2« ALS ONLINE-TANZTHEATERABEND
Es gibt ein Projekt, das dem Ensemble mit seiner Leidenschaft für die Vielfalt des Tanzes sehr am Herzen liegt: In »Company in Motion« können die Tänzerinnen und Tänzer sich und ihre Kunst auf besondere Weise herausfordern. Die Initiative des Ensembles ist gefragt: In Eigenregie übernehmen die Tänzerinnen und Tänzer die Rolle der Choreografin oder des Choreografen, und realisieren alleine oder mit ihren Kolleginnen und Kollegen ihre Ideen für die Bühne. Es entstehen Tanz-Stücke vieler verschiedener künstlerischer Ansätze und Stimmungen, in denen das Publikum die Mitglieder der Compagnie auf neue Weise kennenlernt. »Company in Motion« ist stets ein Format voller Überraschungen, diverser choreografischer Ausdrucksformen und innovativer künstlerischer Impulse – hier werden Herzensprojekte wahr.
Im Sommer 2020, als der erste Corona-bedingte Lockdown überwunden war, feierte das Tanz-Ensemble mit »Company in Motion 2« die Rückkehr auf die Theaterbühne. Während der Wochen des Lockdowns hatten die Tänzerinnen und Tänzer – unter umfassenden Sicherheits- und Hygienemaßnahmen – diese neue Tanz-Produktion entwickelt, welche aus sieben sinnlichen choreografischen Miniaturen besteht: Soli und Duos, entstanden aus der Mitte der Compagnie.
Die Choreografien hat das Ensemble gemeinsam mit Tanzdirektor Reiner Feistel im Podium filmisch dokumentiert. Entstanden ist ein Tanz-Film, der das Unerwartete, Berührende, den Entdeckergeist dieser Tanz-Projekte junger Choreografinnen und Choreografen in bewegenden Bildern zu Ihnen nach Hause bringt.
Ab Freitag, 26. März 2021, 18 Uhr können Sie das Video von »Company in Motion 2« online sehen, abrufbar ausschließlich unter http://livestream.theater-ulm.de/.
Wir wünschen Ihnen ein anregendes Tanz-Erlebnis!
Die Choreografien:
»Oração«
Choreografie und Tanz — Gabriel Mathéo Bellucci
Die Welt ist laut: So viele Stimmen! Es ist ein Rennen: Immer gibt es etwas zu tun! Manchmal vergisst der Mensch in diesem Lärmen und Drängen sich selbst. Es ist Zeit, einen Schritt zurückzugehen, auf Kopf und Körper zu hören. »Oração« ist Mantra, Yoga oder Ritual – zu jeder Person mit ihren Sehnsüchten spricht die Choreografie verschieden.
»Empty Chairs«
Choreografie und Tanz — Edoardo Dalfolco Neviani
Die Corona-Pandemie erinnert daran, wie wichtig Nähe zueinander ist. Frustriert, vielleicht fern der Familie, machtlos steht der Mensch vor dem Ausnahmezustand, voller Einsamkeit. Edoardo Dalfolco Neviani verwandelt persönliche Eindrücke aus der Zeit der Krise in Tanz: Es ist ein atemloser Tanz, denn jede Unterbrechung würde zurückwerfen ins Alleinsein.
»Amo«
Choreografie — Alba Pérez González
Tanz — Yoh Ebihara, Nora Paneva
»Amo« meint im Spanischen Liebe. »Amo«, damit kann aber auch ein Herr, ein Gebieter gemeint sein: über ein Haus, über eine Person, über Tiere, über eine Familie. Die Choreografie »Amo« zeigt zwei Menschen in zwei Räumen, verbunden durch eine rätselhafte Beziehung zueinander, die der Unmöglichkeit, zusammen zu sein, ins Auge blicken.
»Home«
Choreografie — Magnum Phillipy
Tanz — Maya Mayzel
Zuhause ist ein Gefühl. Manche Menschen sind in einer Umarmung zu Hause. Für andere bedeutet es Zuhause, wenn sie mit ihrer Familie beisammen sind. Und manche fühlen sich ganz wie zu Hause, wenn sie auf einer Bühne stehen. Es geht nicht um den Ort, es geht um das Gefühl, dass man irgendwo hingehört.
»Forever«
Choreografie und Tanz — Magnum Phillipy
Der Mensch ist gut darin, Gefühle zu unterdrücken, um Stärke zu zeigen. Doch es kommt der Augenblick, da bricht etwas unser Herz, und alles Gefühl ist gelähmt. Jeder fühlt Schmerz, das ist normal. Doch was macht der Mensch aus seinem Schmerz? »Ich fühlte alles und akzeptierte, dass es keinen Weg gab, so etwas zu überwinden, ohne zu weinen.«
»Ego sK«
Choreografie — Luca Scaduto
Tanz — Yoh Ebihara
Ein Mensch geht in den Kampf. Er ringt darum, seine Träume und Ziele im Leben zu erreichen. Doch ein mächtiger Gegner steht seinem Streben nach Glück entgegen: Die Macht, das System, in dem dieser Mensch lebt, schert sich nicht um den Einzelnen und seine Sehnsüchte – außer, sie sind dem System von Nutzen.
»Kintsugi«
Choreografie und Tanz — Carmen Vázquez Marfil
Kintsugi ist die japanische Kunst, zu reparieren, was zerbrach, indem Risse in Keramik und Porzellan mit Gold oder Silber aufgefüllt werden. Es geht nicht bloß darum, zu kaschieren: Aus dem Unglück entsteht vielmehr neue Schönheit. Die Choreografie spielt mit den äußeren Masken und der inneren Wahrheit des Menschen, die brüchig ist, sich aber neu zusammenfügen kann.