DREI FRAGEN ZU »COMPANY AND FRIENDS«

 

In »Company and Friends« entwickeln Mitglieder des Tanzensembles für ihre Kolleginnen und Kollegen Choreografien und realisieren sie mit ihnen gemeinsam für die Bühne des Podiums. Am 26. Juni 2021 feiert die Tanzcompagnie die Uraufführung dieses spannenden Reigens von tänzerischen Shortcuts!

Sie möchten einen Eindruck davon bekommen, welche Ideen hinter den Tanzstücken stecken? Die Choreografinnen und Choreografen beantworten jeweils drei Fragen, die erste Hinweise darauf geben, was im Podium zu erleben ist …

 

Resonanz

Choreografie und Tanz: Alekseij Canepa, Yoh Ebihara

Im Gespräch: Alekseij Canepa und Yoh Ebihara

»Das Hauptthema unserer Choreografie sind Konflikte und Kämpfe innerhalb ein und derselben Spezies.«

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Wenn Ihr die Inspiration zu Eurer Choreografie als Geschichte erzählen würdet: Mit welchen Worten würde diese Geschichte beginnen?

Frösche können im Wasser und am Ufer leben. Überall!

Gibt es einen speziellen Moment, der für Euch als Choreografen in diesem Projekt besonders spannend war?

Besonders spannend war es, wenn wir uns gegenseitig angeleitet haben, während wir die Choreografie entwickelten.

Welchen Vibe verströmt Eure Choreografie?

Instinktive Launen.

 

In neuen Schuhen

Choreografie: Edoardo Dalfolco Neviani
Tanz: Edoardo Dalfolco Neviani, Nora Paneva, Alba Pérez González, Carmen Vázquez Marfil

Im Gespräch: Edoardo Dalfolco Neviani

»In meiner Choreografie geht es um die Macht, das Empowering von Frauen. Ich möchte betonen, wie stark und wichtig Frauen in der Gesellschaft sind, aber auch, wie unterschiedlich sie im Wettbewerb mit Männern behandelt werden«.

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Wenn Du die Inspiration zu Deiner Choreografie als Geschichte erzählen würdest: Mit welchen Worten würde diese Geschichte beginnen?

»Men! Only you uniquely have this power, to elevate us to equal footage!« - zitiert nach Paula Stone Williams, US-amerikanische Seelsorgerin und Autorin, die sich 2012 als Trans outete

Gibt es einen speziellen Moment, der für Dich als Choreograf in diesem Projekt besonders spannend war?

Ich fand es spannend, mein Solo am Beginn der Choreografie zu einer Rede zu entwickeln. Es ist eine Herausforderung, Bewegungen zu erfinden, die eine tänzerische Übersetzung der Worte sind.

Welchen Vibe verströmt Deine Choreografie?

Ich denke nicht an eine bestimmte Stimmung, denn ich glaube, die Atmosphäre der Choreografie könnte je nach Sichtweise des Publikums unterschiedlich wirken. Lediglich hoffe ich, dass die Choreografie die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Nachdenken über dieses Thema anregt.

 

Intimacy B

Choreografie und Tanz: Magnum Phillipy

»Die Idee meines Solos ist es, intime Momente darzustellen, die wir mit uns selbst erleben, wenn wir uns am authentischsten fühlen. Es ist ein Liebesbrief an das innerste Gefühl der Menschen, um sie daran zu erinnern, wie großartig es ist, sich selbst zu akzeptieren, sich zu lieben und sich gut zu fühlen.«

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Wenn Du die Inspiration zu Deiner Choreografie als Geschichte erzählen würdest: Mit welchen Worten würde diese Geschichte beginnen?

Wenn uns bewusster wäre, wie kreativ und liebevoll Menschen werden, die ihr eigene Persönlichkeit akzeptieren und die erkennen, dass die Dinge, die sie an sich ändern wollen, genau die Gründe dafür sind, warum sie so besonders sind, würden wir in einen tiefen Ozean von simpleren, aber gleichzeitig viel pureren Realitäten eintauchen …

Gibt es einen speziellen Moment, der für Dich als Choreograf in diesem Projekt besonders spannend war?

Ganz besonders genieße ich die Atmosphäre, die dieses wunderschöne brasilianische Lied erzeugt, das ich gefunden habe. Die Nuancen, die ich mit dem Bühnenlicht und meinen Bewegungen zeige, machen mich sehr gespannt darauf, was die Leute fühlen, wenn sie diese Choreografie sehen.

Welchen Vibe verströmt Deine Choreografie?

Ehrliche Liebe zu sich selbst, Freude! Ich möchte mit meiner Choreografie eine Stimmung versprühen, die pur genug ist, um die Leute im Publikum zum Lächeln zu bringen.

 

Tree of Life

Choreografie: Nora Paneva und Ensemble
Tanz: Yoh Ebihara, Nora Paneva, Alba Pérez González, Carmen Vázquez Marfil

Im Gespräch: Nora Paneva

»›Tree of Life‹ ist eine Choreografie, die aus Improvisationen des Ensembles entstanden ist, die ich angeleitet habe, inspiriert von Gustav Klimts Gemälde ›Lebensbaum‹. Ziel ist es nicht, ein narratives Stück über das Gemälde zu schaffen, sondern verschiedene Beziehungen von Lebewesen zu erforschen, die geboren werden, aufwachsen und schlussendlich in das Erdreich zurückkehren.«

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Wenn Du die Inspiration zu Deiner Choreografie als Geschichte erzählen würdest: Mit welchen Worten würde diese Geschichte beginnen?

Wer sind wir? Wer sind wir geworden? Wer möchten wir sein? Wie sieht der Garten aus, in dem unser Lebensbaum steht?

Welchen Vibe verströmt Deine Choreografie?

Das Stück lässt die Fantasie fliegen, lädt ein, Fragen zu stellen oder einfach nur die Schönheit des Tanzes und der Musik zu genießen, die sich gegenseitig beflügeln.

 

Gymnopédies

Choreografie und Tanz: Maya Mayzel, Magnum Phillipy

Im Gespräch: Maya Mayzel, Magnum Phillipy

»Die Idee zu unserer Choreografie ist aus der Pandemie-Situation entstanden, in der wir uns gerade befinden. Wir alle mussten auf körperliche und soziale Kontakte verzichten, für uns als Tänzerinnen und Tänzer war das auch sehr schwer. Wir wollen mit unserer Choreografie zeigen, dass man in jeder Lebenssituation einen Weg finden kann. Diese Choreografie ist sehr intim.«

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Wenn Ihr die Inspiration zu Eurer Choreografie als Geschichte erzählen würdet: Mit welchen Worten würde diese Geschichte beginnen?

Das Unerreichbare liegt näher als wir denken …

Gibt es einen speziellen Moment, der für Euch als Choreografen in diesem Projekt besonders spannend war?

Für uns beide war es das erste Mal, dass wir in Zusammenarbeit mit einem Kollegen eine Choreografie kreiert haben. Es war sowohl spannend als auch herausfordernd, nicht nur mit den eigenen Ideen und Schritten zu arbeiten. Wir sind gespannt, wie das Publikum unsere zwei verschiedenen Sichtweisen aufnimmt, die wir miteinander kombiniert haben, um ein gemeinsames Stück daraus entstehen zu lassen.

Welchen Vibe verströmt Eure Choreografie?

Wir möchten eine friedliche und berührende Atmosphäre für unser Publikum versprühen. Deshalb haben wir uns für klare und weiche Bewegungslinien entschieden, in der Hoffnung, dass unser Tanz das Publikum aus den turbulenten Zeiten der letzten Monate herausholt.

 

Aus dem grauen Paradies

Choreografie und Tanz: Alba Pérez González

»›Aus dem grauen Paradies‹ handelt von den Themen Zeit, Verlust und der Konfrontation mit dem Tod.«

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Wenn Du die Inspiration zu Deiner Choreografie als Geschichte erzählen würdest: Mit welchen Worten würde diese Geschichte beginnen?

Gute Erinnerungen nähren manchmal unsere Seele.

Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass es im Leben so kommt, wie wir es uns wünschen, kann uns auch die Vorstellung einer schönen Zukunft Hoffnung bringen.

Gibt es einen speziellen Moment, der für Dich als Choreografin in diesem Projekt besonders spannend war?

Im kreativen Prozess dieses Stücks habe ich es sehr genossen, mit den verschiedenen Möglichkeiten zu spielen, die mir der Sessel bot, den ich im Solo verwende.

Welchen Vibe verströmt Deine Choreografie?

Ich hoffe, dass das Publikum an das Gedankenspiel anschließen kann, das ich in diesem Stück zeigen möchte. Hoffentlich lernen wir alle, unsere Zeit zu nutzen, und sie mit den Dingen zu genießen, die uns lebendig fühlen lassen.

 

Christian Stolz

Die Antworten wurden aus dem Englischen übersetzt.

AutorIn: Anna Reukauf
Datum: 28.06.2021