LUPUS IN FABULA
Schauspiel von Henriette Dushe
Der Verlust eines Elternteils stellt eine einschneidende Erfahrung im Leben eines jeden Menschen dar. In dieser emotionalen Ausnahmesituation, in der man die persönliche Lebens- und Familiengeschichte rekapituliert, finden drei Schwestern zusammen. Angesichts des sterbenden Vaters bewerten sie bestimmte Abschnitte ihres Daseins sowie ihre jeweilige aktuelle Situation und versuchen, für die Leere, die er hinterlassen wird, klärende, ausgleichende und vielleicht tröstliche Worte zu finden. Das Ereignis des Todes reißt alle drei aus dem Alltag voller banaler und besonderer Nöte und Glücksmomente in einen ungewohnten Zustand des Wartens, Nachdenkens und Mitfühlens, den jede auf ihre Weise erfährt und nutzt: Mit dem Verfassen der Grabrede, dem Lamentieren über das eigene Versagen oder einer Geste, indem man das eigene neugeborene Kind zum Vater ans Sterbebett bringt. Für »Lupus in Fabula«, diese poetisch-feinfühlige und zugleich schroff-genaue Annäherung an das Unbenennbare, erhielt Henriette Dushe 2013 den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes und war bei den Berliner Autorentheatertagen 2016 präsent.
Soirée 25. September 2018, 19.30 Uhr Podium.bar
Premiere Samstag, 29. September 2018, 19.30 Uhr, Podium
Dauer 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Mit freundlicher Unterstützung durch
Tini Prüfert (Die Älteste) Nicola Schubert (Die Mittlere) Franziska Maria Pößl (Die Jüngste)
Pressestimmen
»Immer wieder kommt es dabei zu zärtlichen Momenten, aber im nächsten Augenblick ist wieder jede allein. Diese Einsamkeit spielt Tini Prüfert als Älteste groß aus, leicht verhärmt macht sie dabei etwas vom verlorenen Leben deutlich. Nicola Schubert als die mittlere zeigt ihren verlorenen Kampf um Anerkennung durch den Vater im leicht trotzigen Gestus. Sie ist auch diejenige, die am meisten Körperkontakt sucht. Franziska Maria Pößl betont als die Jüngste die naive Lebenseinstellung ihrer Figur.«
Manfred Jahnke // Die Deutsche Bühne»Der Text Henriette Dushes ist leise, poetisch, lässt viele Zwischentöne anklingen. Glaubwürdig sind auch die Szenen, in denen die Schwestern die Rivalität unter den Geschwistern, Neid und alte Konflikte und Sehnsüchte ausspielen, die unerfüllt blieben. «
Dagmar Hub // Neu-Ulmer Zeitung»In der Inszenierung von Ivna Žic zerbröselt das Magische langsam und wird drastische Realität. [...] Stark sind alle drei Schauspielerinnen in ihren Übersprungshandlungen, dem zwanghaften Aufräumen und Saubermachen. Und in ihrem Zorn – auf sich, auf den Vater und auf das im Leben Verpasste.«
Christina Kirsch // Südwest Presse