
BEETHOVEN TRIFFT SCHOSTAKOWITSCH
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH
Sonate für Violoncello und Klavier, d-moll, op.40
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Klaviertrio, op. 97 — »Erzherzogtrio«
Die Werke dieser beiden Komponisten gehören zu den besonders herausfordernden und inspirierten auch im Bereich der Kammermusik. Und in ihrer jeweiligen Künstlerpersönlichkeit sind es Verwandte im Geist hinsichtlich der oft existenziellen Fülle und Ernsthaftigkeit, philosophischen Durchdringung ihrer Musik. Dmitri Schostakowitsch hat selbst die »ungewöhnliche Gemütserregung« betont, die die Musik Beethovens auszulösen imstande ist: »Beethoven spricht zu dem Menschen aus einer anderen Welt, und der hört und versteht seine Sprache …« — Mit seiner eigenen Sonate in d-Moll orientierte sich Schostakowitsch selbst an der klassisch-romantischen Formtradition und schuf eines der eindrucksvollsten Werke der Celloliteratur, von erzählerischer Kraft, anspielungsreich, ironisch und von großer emotionaler Bandbreite. Das Unverwechselbare dieses Frühwerks wurde dem Komponisten in seiner Heimat 1936 zur Last gelegt und er zum verfemten Komponisten. Mit der »Obrigkeit« legte sich der eigensinnige und selbstbewusste Ludwig van Beethoven zwar auch oft genug quer, nicht aber mit dem Habsburger Erzherzog Rudolph, der sein Schüler, Gönner und Freund gleichermaßen war, und dem er 1811 sein letztes komponiertes Klaviertrio widmete, eines aufgrund seiner melodiösen und kantablen Güte ungemein populär gewordenes Werk.